Klagenfurt verzichtet auf Glyphosat

Die Landeshauptstadt wird hinkünftig auf die Verwendung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat verzichten. Laut den Grünen steht das Herbizid im Verdacht, Krebs auszulösen und das Erbgut zu schädigen.

Der Verzicht wurde durch einen einstimmigen Beschluss im Stadtsenat besiegelt, der Antrag erfolgte von den Grünen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) habe Glyphosat 2015 als „potenziell krebserregend eingestuft“, so Stadtrat Frank Frey in einer Aussendung. Das Risiko für Mensch, Tier und Umwelt sei zu groß, weshalb man sich dazu entschlossen habe, auf allen Flächen im Eigentum der Stadt - wie Wegen, Plätzen, Parkanlagen, Schulen, Kindergärten, Horten, Friedhöfen und Schrebergärten - auf die Ausbringung von Glyphosat zu verzichten, so Frey.

Kein direkter Kontakt mehr für Gemeindearbeiter

Wichtig sei auch der Schutz der Gemeindebediensteten: „Die Anwender sind besonders gefährdet. Deshalb haben wir dafür gesorgt, dass sie nicht weiterhin direkt mit dem umstrittenen Mittel in Berührung kommen.“

Der freiwillige Verzicht sei auch ein Zeichen an die EU-Kommission, die am 23. Juni über die Verlängerung der Zulassung des Mittels abstimmen wird. Ein negativer Bescheid hätte zur Folge, dass auch alle landwirtschaftlichen Flächen in Österreich Glyphosat-frei werden.

600.000 Tonnen jährlich im Einsatz

Glyphosat wirkt laut „Wikipedia“ gegen alle Pflanzen, außer gegen solche, die mittels Gentechnik gegen das Herbizid resistent gemacht werden. Es wird seit der zweiten Hälfte der 70er Jahre weltweit eingesetzt und kam erstmals 1974 als Wirkstoff des Herbizids „Roundup“ auf den Markt. Gegenüber Tieren soll es im Vergleich zu anderen Unkrautvernichtern eine geringere Toxizität aufweisen. Im Jahr 2010 wurde Glyphosat in 130 Ländern weltweit vertrieben. Die jährliche Produktion wird auf ca. 600.000 Tonnen geschätzt.

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