„Shitstorm“ nach Schwimmkursen für Flüchtlinge

Die Kärntner Wasserrettung bietet Schwimmkurse für jugendliche Asylwerber an - und sieht sich deswegen mit einem „Shitstorm“ in Sozialen Netzwerken konfrontiert. Nun wurde darüber hinaus bei einem Einsatzfahrzeug eine Scheibe eingeschlagen. Die Polizei ermittelt.

Die Wasserrettung glaubt dabei nicht an einen Zufall. Denn bereits seit Bekanntwerden der Schwimmkurse für unbegleitete minderjährige Asylwerber sei man mit Angriffen, vor allem in den Sozialen Medien, konfrontiert.

„Unqualifizierte und beleidigende Kommentare haben uns erschüttert“, sagte Landesleiter Heinz Kernjak. Nun wurde auch bei einem Einsatzfahrzeug der Wasserrettung Wolfsberg eine Scheibe eingeschlagen, der Schaden beträgt an die 600 Euro. „Das trifft uns schon hart, da wir finanziell ohnehin schwach aufgestellt sind.“

Wichtige präventive Maßnahme

Der Wasserrettung ist es ein Anliegen, Schwimmkurse für Asylwerber - insbesondere für Kinder und Jugendliche - anzubieten. Sobald das Wetter sommerlicher wird, würden sich viele auch in den Schwimmbädern aufhalten, so Kernjak. Die Gefahren seien vielen nicht bewusst: „Es ist uns deswegen sehr wichtig, dass wir die Kinder vor ihrem ersten Badbesuch vorbereiten.“

Meist sind es die Betreiber von Flüchtlingsheimen, die an die Wasserrettung mit der Bitte um Hilfe herantreten. Der Mehraufwand ist für die Wasserrettung groß. Die Kurse, die etwa eine Woche dauern, werden von ehrenamtlichen Mitgliedern, die auch berufstätig sind, abgehalten.

Malbuch weist auf Gefahren hin

Kein Problem stellt dabei die Sprache dar. Da im Schwimmunterricht viel durch Bewegungen gezeigt wird, gebe es kaum Verständigungsschwierigkeiten, so Kernjak. Und weil Schwimmkurse für Flüchtlingskinder mittlerweile so ein großes Thema geworden sind, legte die Wasserrettung auch ein Malbuch auf, in dem Gefahrensituationen graphisch dargestellt sind.

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