Keine Lizenz für Austria Klagenfurt

Vom Neutralen Schiedsgericht ist der Beschwerde der Austria Klagenfurt gegen die Verweigerung der Lizenz nicht stattgegeben worden. Damit muss der Erste-Liga-Verein zurück in die Regionalliga. Noch hofft die Klubführung auf ein Zivilgericht.

In erster und zweiter Instanz wurde den Klagenfurtern bereits vom Senat fünf der Bundesliga die Lizenz für die kommende Saison nicht erteilt - mehr dazu in Keine Lizenz für Austria Klagenfurt. Finanzielle Engpässe des Vereins und eine nicht vorgelegte Bankgarantie des neuen Hauptsponsors seien laut Präsident Peter Svetits die Gründe dafür. Die Entscheidung des Schiedsgerichtes kam daher am Montag nicht unerwartet. Der Gang vor das Schiedsgericht war für Svetits der letzte möglichen Schritt zur Lizenzerlangung innerhalb der Bundesliga.

Svetits: Urteil entbehrt jeder Grundlage

Für Austria-Präsident Svetits ist das Urteil nicht nachvollziehbar: „Wir haben für alles eine Garantie abgegeben, das hat man nicht zur Kenntnis genommen, das Urteil entbehrt jeder Grundlage.“ Selbst vom Neutralen Schiedsgericht habe es Kritik an den Richtlinien für die Lizenzvergabe gegeben.

Noch will Svetits nicht aufgeben. Er will sich nun von Rechtsexperten beraten lassen, ob es eine Möglichkeit gibt, das Urteil zivilrechtlich zu beeinspruchen. „Wenn wir die Möglichkeit bekämen, vor ein ordentliches Gericht zu gehen, gäbe es nicht einmal einen zweiten Verhandlungstag, weil wir so schnell Recht bekämen“, ist Svetits überezugt.

Verein will sich wieder nach oben spielen

Aber schon vor der Entscheidung des Schiedsgerichtes sagte Svetits, selbst wenn es keine Lizenz gebe, werde er weitermachen. Man habe noch den Stadionvertrag, man werde versuchen, in der Regionalliga eine Meistermannschaft zusammenzustellen und sich nach oben spielen.

Die Spieler von Austria Klagenfurt sind mit dem Spruch des Schiedsgerichtes sofort ablösefrei für andere Vereine zu haben. Sechs Spieler aus dem aktuellen Kader verließen den Verein bereits. Daraus entstehe dem Verein finanzieller Schaden, so der Präsident: „Wir haben keine großen Ausstände, haben alle Gehälter bezahlt. Jetzt sind die Spieler alle ablösefrei. Das ist eine verantwortungslose Entscheidung der Entscheidungsträger.“ Auch von der Stadt Klagenfurt fühlte sich Svetits im Stich gelassen. Seine persönliche Zukunft ließ Svetits zunächst offen.

Wirtschaftsprüfer: Fortbestand gesichert

Vor dem Spruch des Schiedsgerichtes wurde Wirtschaftsprüfer Ulrich Kraßnig zweieinhalb Stunden einvernommen. Im Auftrag von Austria Klagenfurt legte er die wirtschaftliche Situation des Vereins dar. Ein Problem bei der Lizenzerteilung sei für die Bundesliga der Hauptsponsor von Austria Klagenfurt für die kommende Spielzeit, hieß es. Dessen Bonität würde von der Liga angezweifelt, so Kraßnig.

„Man muss anmerken, dass das Gesamtbild der Verhältnisse entscheidend ist. Zum einen gibt es eine Sponsorzusage eines Unternehmens. Zum anderen gibt es noch die handelnden Personen im Hintergrund des Vereines, die immer wieder liquide Mittel zur Verfügung gestellt haben, etwa Präsident Peter Svetits oder Vizepräsident Skender Fani. Wir haben als Wirtschaftsprüfer für unsere Beurteilung das Vermögen dieser handelnden Personen berücksichtigt und sind zu dem Schluss gekommen, dass der Fortbestand des Vereines zumindest für eineinhalb Jahre gesichert ist.“

Nach einem Gutachten der Bundesliga seien die Kriterien für die Lizenz aber nicht erfüllt, sagte Kraßnig im Interview mit dem ORF Kärnten. Es gehe auch darum, ob die Anforderungen der Bundesliga nicht überhöht oder gar schikanös seien.