Gefängnisse rüsten sich gegen Drohnen

Justizanstalten rüsten sich vermehrt gegen Drohnen, denn diese könnten Drogen, Waffen oder Ähnliches in Gefängnisse bringen. In der Klagenfurter Justizanstalt wurden deshalb bereits über einem Teil des Hofs Netze aus dünnem Stahl gespannt.

Nicht nur in den USA sind kleine, ferngesteuerte Drohnen über Gefängnissen ein großes Thema. Es wird weltweit in Vollzugsdirektionen diskutiert. Die Schweiz ist Vorreiter in der Abwehr der Fluggeräte, die aus einem Häftling einen bewaffneten Häftling machen können. Dafür gibt es elektronische Alarmsysteme, sogenannte Drohnentracker, und selbst mit Greifvögeln, die die Fluggeräte vom Himmel holen sollen, wird experimentiert.

Drohne

ORF/ Peter Matha

Drohnenabwehr auf Österreichisch - ein Netz

Die österreichische Version ist günstiger und unkomplizierter - und heißt Netz. In der Klagenfurter Justizanstalt wurden dünne Stahlseile über die Innenhöfe gespannt, damit sich Drohnen verfangen, wenn sie zu tief fliegen. Ein Päckchen Kokain etwa könnte aber problemlos von oben abgeworfen werden und würde durch das weitmaschige Netz fallen.

Die Stahlseile sollen auch gegen Tauben schützen. Für Andreas Kleewein vom BirdLife nicht ganz unproblematisch: „Für die Vogelwelt können Netze und gespannte Drähte ein großes Problem werden. Es kann zu einem Anprall kommen, die Vögel fliegen hinein und verenden qualvoll darin.“

Drohne

ORF/ Peter Matha

Die dünnen Netze oberhalb des Gefängnisses sind nicht zu sehen

Keine Antwort „aus Sicherheitsgründen“

Der ORF Kärnten fragte sowohl im Justizministerium als auch bei der Generaldirektion für Strafvollzug mehrmals schriftlich nach, um zu erfahren, wie die weitere Drohnenabwehr über den heimischen Gefängnissen aussehen werde. Man verwies darauf, dass man zu Sicherheitsfragen aus Sicherheitsgründen nichts sagen könne.