Sozialprojekt: Flüchtlinge als Lokalbetreiber

Die Caritas plant in Klagenfurt einen weiteren „magdas“-Betrieb, ein Integrationsprojekt für anerkannte Flüchtlinge. Unweit des Rathauses entsteht ein Restaurant mit Bar und Bühne, die Eröffnung ist für den Herbst geplant.

In dem Social Business sollen fürs Erste 15 Mitarbeiter beschäftigt werden - einheimische Gastro-Profis und Asylberechtigte. Die Flüchtlinge bekommen im Lokal am Stauderplatz einen befristeten Arbeitsplatz, eine Ausbildung zur Gastronomiefachkraft und Deutsch-Intensivkurse. Die Tourismusbranche soll im weiteren Verlauf von gut ausgebildeten Arbeitskräfte profitieren und die Klagenfurter von einem neuen Innenstadtlokal mit heimischer wie internationaler Küche zu fairen Preisen. Abgesehen von gastronomischer Verpflegung ist auch ein Kulturprogramm geplant.

Caritas magdas Lokal Klagenfurt Innenstadt

Caritas

Von links Gabriela Sonnleitner, Christina Staubmann, die kaufmännische Geschäftsführerin der Caritas, Marion Fercher, Caritasdirektor Josef Marketz, Bischof Alois Schwarz und die Architekten Stefanie Murero und Beppino Bresciano

Teilfinanzierung über Crowdfunding

In den Umbau des bestehenden Lokals investieren Caritas und Diözese 400.000 Euro in Form eines Kredits, zusätzliche 25.000 Euro erhofft man sich von einer Crowdfunding-Kampagne, die demnächst starten soll. Der laufende Betrieb soll sich dann selbst finanzieren. Für die Einrichtung wird auf alte Möbelstücke zurückgegriffen - von Flohmärkten, aus Spenden und Beständen -, die in Werkstätten der Caritas, in denen Menschen mit Behinderung arbeiten, renoviert wurden.

Caritas-Direktor: Wir brauchen mehr Dialog

„Integration gestaltet sich viel schwieriger und langwieriger, als manche meinen“, sagte Caritas-Direktor Josef Marketz am Dienstag. Das habe man bei der Betreuung in Asylquartieren gesehen. Umgekehrt bekomme die Caritas auch Gegenwind von manchen Einheimischen: „Wir nehmen schon auch wahr, dass das, was wir machen, nicht von allen goutiert wird - da braucht es Dialog.“ Genau dafür sei das neue „magdas“-Lokal eine Chance.

Gabriela Sonnleitner, Geschäftsführerin von „magdas“ Social Business, will Flüchtlingen die Möglichkeit geben, sich in ihrem Können und nicht in ihren Defiziten zu zeigen. „Die Leute sollen kommen, nicht weil wir ein Sozialprojekt sind, sondern weil wir ein tolles Produkt anbieten.“

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