Schaden von 100.000 Euro durch Liebesbetrug

Eine 34-jährige Klagenfurterin ist Opfer eines „Love-Scam“ Betrugs im Internet geworden. Insgesamt 70.000 Euro überwies sie in die Türkei, die USA und Nigeria, bzw. übergab persönlich Geld in Spanien. 30.000 Euro Schaden entstanden durch das Hacken von E-Mails.

Die Frau wurde zwischen Oktober 2015 und Jänner 2016 Opfer eines Internetbetruges. Über das Internet wurde sie mit der als „Love Scam“ bekannten Methode von einem angeblichen US-Bürger dazu gebracht, mehr als 60.000 Euro in Teilbeträgen an Empfänger in die Türkei, USA und Nigeria zu überweisen.

Love oder Romance Scamming

Die Opfer werden meist in sozialen Netzwerken kontaktiert, es folgen Chats und Mails, manchmal auch Telefonate. Die Betrüger geben sich seriöse Berufe und verschicken falsche Porträtfotos. Irgendwann kommt dann Geldnot ins Spiel. Dabei werden Männer ebenso wie Frauen betrogen.

10.000 Euro in Spanien übergeben

Außerdem flog die Frau nach Spanien, um dort einer Kontaktperson 10.000 Euro zu übergeben. Sie kaufte auch noch ein hochwertiges Handy und schicke es nach Nigeria. Im Jänner 2016 leitete die Frau über ihre Bank mehr als 30.000 Euro an Empfänger in Nigeria und die Türkei weiter. Dieser Betrag wurde zuvor vom Täter durch das Hacken von E-Mail Accounts einer polnischen Firma in betrügerischer Absicht auf das Konto der Frau überwiesen. Der Gesamtschaden beträgt mehr als 100.000 Euro.

Opfer wollte keine Anzeige erstatten

Laut Manuela Martinz-Steiner vom Stadtpolizeikommando Klagenfurt habe das Opfer selbst keine Anzeige erstattet. Vielmehr habe die Bank einen Geldwäscheverdachtsfall gemeldet, aufgrund der Überweisungen. Erst im Zuge der Ermittlungen sei die Polizei auf die Frau gestoßen. Nach mehreren Befragungen sei das gesamte Ausmaß des Betrugs bekannt geworden, so Martinz-Steiner. Die Täter gehen sehr einfühlsam vor und finden Menschen, die sich in schwierigen Situationen befinden oder einsam seien.

Monatelang Lügengeschichte aufgebaut

An diesem Fall sei ungewöhnlich, dass es zu einem persönlichen Kontakt in Spanien gekommen sei. Da die beiden Männer, die das Geld abholten, Afrikaner gewesen seien, vermuten die Beamten eine nigerianische Bande. Die Lügengeschichte, die der Frau erzählt worden sei, sei über Monate gelaufen. Es werden Rechtshilfeansuchen gestellt, um an die Konten in der Türkei und Spanien heranzukommen, so Martinz-Steiner. Außerdem werden die Daten an Europol und Interpol übermittelt. Die Dunkelziffer bei diesen Betrugsfällen sei sehr hoch, so die Polizisten, denn die Opfer schämen sich.

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