HCB: Entspannung im Görtschitztal

Vor Beginn der Heu- und Grasernete zeigen die Kontrollmessungen nur vereinzelt überhöhte HCB-Werte im Görtschitztal. Lediglich rund um die Deponie in Brückl sind einzelne Grünfutterflächen noch belastet.

Zwei Jahre nach dem HCB-Skandal steht das Görtschitztal immer noch unter Beobachtung. Die Deponie in Brückl gilt als derzeit am strengsten überwachte Altlast. So zeigte sich etwa bei den jüngsten 23 Frischgrasproben, die rund um die Deponie entnommen wurden, dass eine Probe immer noch über dem gesetzlichen Grenzwert liegt. Bei der betroffenen Fläche handelt es sich allerdings um einen Rasen, der sich in unmittelbarer Nähe zur Deponie befindet. Das Gras wird nicht für die Futtermittelproduktion verwendet.

Görtschitztal Werte gehen zurück

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Die Deponie in Brückl

Benger: Fleisch und Milch sind sauber

Bei drei weitere Flächen konnten noch HCB-Spuren nachgewiesen werden, diese Werte seien im Toleranzbereich, sagte Agrarreferent Christian Benger (ÖVP): „Für die betroffenen Landwirte bedeutet das, dass nichts benutzt werden darf, das Futter wird entsorgt und Ersatzfutter wird bereitgestellt.“ Milch und Fleisch seien sauber, sagte Benger. „Weltweit gibt es keine Region, die so gut kontrolliert ist und wo sich der Konsument so sicher sein kann, wie bei den Produkten aus dem Görtschitztal.“

Görtschitztal Werte gehen zurück

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Agrarreferent Christian Benger

Die Deponie werde weiter unter Beobachtung gehalten, sagte Benger: „Diese Vorsichtsmaßnahme haben wir gemacht, um für die Konsumenten, aber auch für das ganze Tal sich zu stellen, dass es gesundes Futter und damit eine Grundlage für gesunde Lebensmittel gibt.“

Positive Ergebnisse auch bei Fichtennadeln

In der Lebensmitteluntersuchungsanstalt werden beinahe alle HCB-Proben aus Boden, Grundwasser und Lebensmitteln analysiert. Auch hier waren die letzten Ergebnisse allesamt erfreulich. Gunther Vogl, von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt sagte, dass die Werte stark zurück gegangen seien: „Rechtlich ist jedes Lebensmittel aus dem Görtschitztal in Ordnung.“

Görtschitztal Werte gehen zurück

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In der Lebensmitteluntersuchungsanstalt werden die Proben analysiert

Auch die Untersuchung der Fichtennadeln, die als Indikatoren die Belastung in der Umwelt anzeigen können, hat durchwegs positive Ergebnisse gebracht. Vogl: „Im gesamten Görtschitztal zeigt sich der Rückgang bei HCB ganz stark. Das betrifft sogar die Bäume, die in unmittelbarer Nähe zur Deponie stehen, dort sind aber die Werte noch messbar.“ Auch Quecksilber und andere Werte werden gemessen, sagte Vogl und die Werte seien vergleichbar mit dem Lesachtal, „die Luft ist eigentlich sauber“.

Görtschitztal Werte gehen zurück

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Gunther Vogl von der Lebensmitteluntersuchungsanstalt

Lösung für Deponiesanierung in wenigen Tagen fix

In den nächsten Tagen wird sich zeigen, wie es mit der Altlastendeponie in Brückl weitergeht. Laut Donauchemie, die für die Entsorgung der Deponie verantwortlich ist, soll das EU-weite Ausschreibungsverfahren in den kommenden Tagen enden und eine Lösung feststehen.

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