Kärntner halfen nach dem großen Beben

Helfer aus Kärnten waren schon wenige Tage nach dem Beben im Friaul, um Trümmer wegzuräumen, Menschen mit frischem Wasser zu versorgen und nach Überlebenden zu suchen. Zeitzeugen erzählen ihre Geschichten.

Siegfried Hasler, Josef Onitsch und Erich Stocker haben eines gemeinsam: Sie brauchen damals von Kärnten aus auf, um nach dem verheerenden Erdbeben in Friaul am 6. Mai 1976 zu helfen. Dieser Tage trafen sich die Helfer mit Erdbebenopfern von damals.

40 Jahre Erdbeben Friaul

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Die Schäden besonders rund um Venzone und Gemona waren gewaltig. Josef Onitsch vom Magistrat Villach: „Die meisten Objekte, speziell die älteren, historischen Bauten, waren vom Erdbeben so mitgenommen, dass sie abgerissen werden mussten.“

40 Jahre Erdbeben Friaul

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Josef Onitsch war einer der Helfer aus Kärnten

Kein Wasser mehr

Nach dem Erdbeben war auch die Wasserversorgung komplett unterbrochen. Es gab kein Trinkwasser. Erich Stocker, Pensionist der Berufsfeuerwehr Klagenfurt: „Wir mussten mit den Tankwagen nach Udine fahren, weil es in der Nähe keine Wasserversorgung gab. Die Rohrleitungen waren ja alle gebrochen. Wir haben den Menschen dann Wasser gebracht und haben dafür ein Gläschen Wein bekommen.“

40 Jahre Erdbeben Friaul

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Erich Stocker aus Klagenfurt

Sieghard Hasler, ehemaliger Kommandant der Berufsfeuerwehr Klagenfurt: „Weil wir gewusst haben, dass hier keine Infrastruktur vorhanden ist, haben wir alles mitgenommen. Vom Treibstoff über die Dusche bis zum Klosett haben wir alles mit gehabt, damit wir unabhängig waren.“

40 Jahre Erdbeben Friaul

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Sieghard Hasler, ehemaliger Kommandant der Berufsfeuerwehr Klagenfurt

Portis wurde nie wieder besiedelt

Tausende, die ihr Hab und Gut verloren hatten, lagen entweder verletzt im Krankenhaus oder wurden weggebracht. In den kleinen Ort Portis bei Venzone sind nie wieder Menschen zurückgekehrt.

40 Jahre Erdbeben Friaul

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Portis blieb nach dem Beben verlassen

Die Helfer aus Kärnten hatten auch schöne Erfolgserlebnisse, so Hasler: „Wir haben da ein Wirtschaftsgebäude weggeräumt und auf einmal hat einer gerufen: Moment, da bewegt sich noch etwas. Und tatsächlich haben wir in dem Gebäude vier Kaninchen und ein kleines Schaf gefunden. Die haben damals drei Wochen ohne Wasser in dem Gebäude ausgehalten. Die konnten wir damals retten.“

Zu Gast in Radio Kärnten

Sigi Hasler ist auch zu Gast in „Kaffee und Kuchen“ in Radio Kärnten. Hier die Sendung zum Nachhören:

Teil 1:

Teil 2:

Teil 3:

Teil 4: