Start Ups: Jungunternehmer auf dem Vormarsch

Immer mehr junge Menschen entscheiden sich für den Schritt in die Selbstständigkeit. Alleine im vorigen Jahr gab es kärntenweit knapp 2.700 Unternehmensgründungen und es werden immer mehr. Einer von ihnen erfand Kartonmöbel.

Die Gründe, warum sich gerade viele junge Menschen selbständig machen, sind vielfältig. Viele schätzen es, sich selbst mit ihren Ideen verwirklichen zu können, andere sehen in der Selbstständigkeit die einzige Möglichkeit, um überhaut einen Job zu finden.

Ein Blick auf die Statistik zeigt: Die Kärntner sind gründungsfreudig und das vorwiegend in der Informations-Technik, sagt Karin Ibovnik. Viele Absolventen der Fachhochschule und Universität würden sich selbstständig machen und sich mit ihrer Firma in Kärnten ansiedeln. Alleine im vorigen Jahr gab es kärntenweit knapp 2.700 Unternehmensgründungen - Tendenz steigend. Gründer sind meist männlich. Der Frauenanteil liegt unter zehn Prozent, ist aber im Steigen. Vom Alter her sind Gründer meist zwischen 25 und 40 Jahre alt.

Jungunternehmer startups Karin Ibovnik

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Karin Ibovnik

Ideen mit Wachstumspotenzial

Genauso vielfältig für die Gründe für den Trend zur Selbstständigkeit sind auch die Definitionen dafür, was „Start-Up-Unternehmer“ kennzeichnet. Eine genaue Beschreibung gibt es nicht. Meist handelt es sich dabei um junge, dynamische Firmengründer, die sich mit neuen Geschäftsmodellen am Markt positionieren wollen, so Ibovnik: „Ein klassisches Startup ist gekennzeichnet durch größeres Wachstumspotenzial. Es steckt meist eine Technologie, eine besondere Innovation dahinter.“

Es sei ein besonderes Geschäftsmodell, das verfolgt werde. Ein Start-Up gehe auf einen neuen Markt, meist auch international. Die klassischen Unternehmensgründungen sind wirklich klassisch - eine Bäckerei, ein Gasthof und dergleichen, so Ibounig.

Gründerzentrum Build außen

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Gründerzentrum Build! in Klagenfurt

Gründerzentrum bietet 18-monatige Begleitung

Zehn „Start-Up“-Projekte werden jedes Jahr vom „Gründerzentrum Build!“ unterstützt: „Wir entwickeln mit dem Startup in Kooperation einen fundierten Businessplan. Das Startup muss dann unseren Förderbeirat überzeugen, dass es förderwürdig ist und kann dann in unser Förderprogramm hereinkommen und eine Betreuung über 18 Monate genießen.“ In diesen 18 Monaten sei die Betreuung inkludiert ebenso wie ein finanzieller Beitrag, damit sich Startups Experten, Rechtsanwälte, Notar und dergleichen finanzieren können ooder auch einen kleinen Protoyp bauen können, so Ibounig.

Gute Vorbereitung sei überlebenswichtig, sagt Ibounik, denn mehr als ein Viertel der neu gegründeten Unternehmen würden die ersten drei Jahre nicht überstehen.

Jungunternehmer startups Alexander Mann

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Einer, der gerade dabei ist, mit seinem Unternehmen für Kartonmöbel den Markt zu erobern, ist Alexander Mann. Der gebürtige Rosentaler studierte internationale Wirtschaftsbeziehungen. Schnell war ihm klar, dass er irgendwann sein eigener Chef werden möchte.

Alexander Mann Kartonmöbel

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Von Studenten-Notidee zu Geschäftsidee

Die zündende Idee für sein eigenes Unternehmen kam ihm dann durch Zufall. Er habe sich eine Wohnung in Klagenfurt genommen, die ihm ein bisschen zu teuer gewesen sei. Daher habe er sich die Möbel, die er haben wollte, nicht leisten können: „Ich habe dann angefangen, aus den Umzugskartons ein paar Hocker zu machen für die erste Einweihungsparty. Dann hat ein Freund von mir gesagt: Das schaut doch geil aus, ich hab dann einen Businessplan geschrieben, bin dann ins Gründerprogramm aufgenommen worden und so ist das dann eigentlich zum Laufen gekommen.“

Jetzt ist er gemeinsam mit seinem siebenköpfigen Team bereit zum Durchstarten, wie er sagt. Nach zwei Jahren Entwicklung bietet er seit diesem Frühjahr seine bunten Kartonmöbel an.

Jungunternehmer startups

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3.500 Hocker hat der Jungunternehmer bis jetzt in der Feldkirchner Firma TEWA produzieren lassen.

Ziel: Jeden Monat ein neues Produkt

Es gebe haben schon Sofas, einen Schaukelstuhl und man fange mit einer Kinderserie an. Die Serie sei in Kindergäten getestet worden, es gebe verschiedene Designs wie Roboter, Piratenboot, Ponyhof oder Einhörner, die man auf die Wand hängen könne: „Der Plan ist, dass wir jeden Monat ein neues Produkt auf den Markt werfen und dabei kann ich wieder Kind sein“, so der Jungunternehmer.

Jungunternehmer startups

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Die Kunden können - ganz ihrem Geschmack entsprechend - aus hunderten Designs wählen und damit ihren Kartonstuhl selbst gestalten

Kunden werden selbst zum Stuhl-Designer

Angeboten werden Alexander Manns Kartonmöbel in einer Klagenfurter Buchhandlung und online. Mit einem eigenen Konfigurator kann jeder selbst aus hunderten Designs das Bevorzugte auswählen. Die Nachfrage ist groß. Zu seinen Kunden zählen Firmen und Privatpersonen. Damit hat der 33-Jährige eines seiner Ziele erreicht: Leistbare Möbel für jedermann zu machen.

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