Viel Wind um keine Windkraft

Windkraft wird in Kärnten trotz zahlreicher Projekte und hoher Planungskosten kaum genutzt. Schuld soll die Gesetzeslage sein. Mit Ausnahme einer kleinen Anlage am Plöckenpass wurde bisher kein einziges Windrad umgesetzt.

Umweltreferent Rolf Holub von den Grünen will laut Energiemasterplan bis 2025 insgesamt 50 Windkraftanlagen mit einer Stromproduktion von 250 Gigawattstunden in Kärnten stehen haben. Gebaut wird allerdings noch gar nichts. Solarpionier Franz Dorner etwa will mit Partnern seit mehreren Jahren einen kleinen Windpark auf der Koralpe errichten. Eine Million Euro wurde in die Planung inverstiert, gescheitert sei man bisher an den Einsprüchen: „Das ging bis zum Bundesverwaltungsgericht, seither sind fünf bis sechs Jahre vergangen.“

Windkraftfreundlichere Kriterien seien nötig

Schuld an der Verzögerung sei die Gesetzeslage, so Dorner, die zu viele Einsprüche zulasse. Daher wünscht er sich eine neue Windkraftverordnung mit windkraftfreundlicheren Kriterien. Abgeschafft werden sollte dabei jene Vorschrift, so Dorner, wonach ein Windrad 40 Kilometer weit nicht sichtbar sein darf.

Windkraft

ORF

In der Planung: Der Windpark Bärofen. Auf steirischer Seite wurden bereits Windräder realisiert.

Umweltlandesrat: Drei Projekte können in Bau gehen

Umweltlandesrat Rolf Holub von den Grünen bekennt sich zwar zur Windkraft, aber auch zu Natur- und Landschaftsschutz - für ihn ein Widerspruch: "Drei Projekte sind fertig und können heuer in Bau gehen. Auch mit der Verordnung können wir 150 Windräder sofort aufstellen, aber es kann nicht sein, dass das was in der Verfassung steht – nämlich unser Landschaftsbild – verschandelt wird.“

Neue Verordnung für raschere Genehmigungen

Dennoch soll eine neue Windkraftverordnung den Bau von Windrädern in Zukunft vorantreiben, Holub ist offen für Erleichterungen. Eine neue Verordnung zur rascheren Genehmigung von Windkraftanlagen könnte nun binnen weniger Wochen beschlussreif sein, so Holub.

Neue Berechnungen zur sSichtbarkeit würden die 40 Kilomter-Grenze schon jetzt auf 20 Kilomteter reduzieren, so der Umweltlandesrat. Was den Schutz in Tourismusgebieten betreffe, seien Entscheidungen auf Gemeinderatsebene vorstellbar.

Links: