Rückruf: EHEC-Bakterien in Würsteln

Für „Hauswürstel nach Kärntner Art“ der Firma Karnerta hat es eine Rückrufaktion gegeben. Rund 3.000 Packungen Würste sind mit EHEC-Bakterien verunreinigt, sie wurden in Hofer-Filialen in Kärnten, Osttirol, Salzburg und der Steiermark verkauft.

Verkauft wurden die Produkte „Gutessa Hauswürstel nach Kärntner Art“ und „Hauswürstel nach Kärntner Art mit Knoblauch“ bei der Lebensmittelkette Hofer. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sind die Würste der Firma Karnerta mit EHEC-Bakterien (Enterohämorrhagische Escherichia coli, Anm.) verunreinigt. Es handelt sich konkret um 275-Gramm-Packungen mit dem Ablaufdatum 22.1.2016 und der Chargennummer L5472. Betroffen waren laut Karnerta rund 600 Kilo Würstel, das sind rund 3.000 Packungen.

Rückrufaktion Hauswürstel Karnerta Hofer

Karnerta

Die beanstandeten Würsteln

Die Keime wurden bei einer Probe von Hofer festgestellt. Die krankheitsauslösenden Stämme des Darmbakteriums Escherichia coli können unter anderem Durchfall, Übelkeit und Bauchschmerzen auslösen. Meist ist die Krankheit nach acht bis zehn Tagen vorbei, gefährlich kann sie für Kleinkindern werden, bei ihnen kann sie auch zu Nierenversagen führen.

Rückrufaktion Hauswürstel Karnerta Hofer

Karnerta

Produkt bereits aus Regalen verschwunden

Die Produkte wurden von Hofer am Montag aus den Regalen geräumt. Das Produkt war vorübergehend in Filialen in Kärnten, Osttirol sowie Teilen Salzburgs und der Steiermark erhältlich und kann in allen Hofer-Filialen zurückgegeben werden, der Kaufpreis wird rückerstattet. Alle anderen Karnerta-Produkte wurden untersucht und können laut AGES bedenkenlos konsumiert werden.

Ursache war verunreinigtes Fleisch

Fest stehe bisher, dass das Bakterium durch Fleisch in die Würsteln gelangte, sagte Karnerta-Geschäftsführer Franz Tremschnig. Die Karnerta-Produkte würden regelmäßig untersucht, und zwar in der Firma, von Behörden und auch von Kunden, betonte der Geschäftsführer. Wie es trotzdem zu der Verunreinigung kommen konnte, sei nun Gegenstand interner Untersuchungen.

Die Firma Karnerta ist seit rund 60 Jahren in der Fleischproduktion tätig und erzeugt seit 2013 auch Teigwaren, die Zentrale befindet sich in Klagenfurt. Neben Kärnten hat Karnerta Standorte in fünf weiteren Bundesländern.

„Wo Kärnten draufsteht, muss nicht Kärnten drin sein“

Wo Kärnten draufsteht, müsse nicht Kärnten drin sein, sagte Raimund Plautz, der Innungsmeister der heimischen Fleischer. Einoriginal „Kärntner Hauswürstel“ müsse per Gesetz zumindest in Kärnten produziert werden. Für den Konsumenten sei die Fleischqualität oft schwer nachvollziehbar. Während die Herkunft bei Frischfleisch genau gekennzeichnet werden muss, sei das bei Wurstwaren anders: „Hier basiert die Kennzeichnung des Fleisches auf freiwilliger Basis.“

Nur bei EU-geschützten Bezeichnungen wie dem Gailtaler Speck stamme das Grundprodukt wirklich aus der Region, so Plautz. In Kärnten gibt es 105 Fleischerbetriebe, darunter nur noch 30 traditionelle Fleischer, also Kleinbetriebe, die noch selbst Fleisch zerlegen und Wurst erzeugen. Diese Betriebe wissen laut Platz üblicherweise genau, von welchem Bauernhof ihr Fleisch kommt.

Erst im Dezember gab es in Kärnten zwei Rückrufaktionen. Anfang Dezember mussten geriebene Haselnüsse aus dem Handel gezogen werden - mehr dazu in Rückrufaktion für geriebene Haselnüsse. Kurz vor Weihnachten gab es eine Rückrufaktion für Kekse - mehr dazu in Rückruf: Kekse enthalten Salmonellen.

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