Bauern bangen um Schnee
Österreichweit gab es im Dezember um 80 Prozent weniger Niederschlag als im langjährigen Durchschnitt. Laut dem ZAMG-Klimatologen Alexander Orlik ist es „der trockenste Dezember seit dem Jahr 1865.“ Besonders extrem ist es im Süden Österreichs. Zählt man hier die Monate November und Dezember zusammen, war es sogar die trockenste Periode seit 1854. „So fielen zum Beispiel in Döllach in Kärnten im November und Dezember insgesamt nur zwei Millimeter Niederschlag.“
Schädlinge: Beste Bedingungen für Lauspopulation
Es ist aber nicht nur trocken, sondern auch zu warm: Dieser Dezember geht mit einer Abweichung +2,8 °C als viertwärmster Dezember in die seit 1767 bestehende Temperaturmessgeschichte Österreichs ein. Das merken auch die heimischen Landwirte und fürchten Folgeschäden für das Frühjahr. Markus Tschischej von der Landwirtschaftskammer: "Wie können die Schäden ausschauen – da wäre der erhöhte Schädlingsdruck. Nicht wegen der fehlenden Niederschläge, sondern wegen der zu hohen Temperaturen für diese Jahreszeit.“
Denn es friert nicht tief in den Boden hinein, mehr Schädlinge überleben die Kälteperiode. „Speziell was die gesamte Lauspopulation betrifft, können sehr viele Individuen überwintern und auch andere Schädlinge haben beste Bedingungen."
Frost wäre das „beste Bodenbearbeitungsgerät“
Speziell was die Temperatur betrifft, gibt es einen weiteren wichtigen Aspekt, der oft übersehen wird. „Der Frost bzw. die tiefen Wintertemperaturen sind das beste Bodenbearbeitungsgerät.“
ORF
Würde es nun den Winter über nur regnen, wäre das nicht genug, so Tschischej. "Es wäre wichtig, dass der Niederschlag auch in Form von Schnee kommt, der dann im Frühjahr taut und langsam in den Boden sickert.“
Nach der Vegetationsruhe viel Feuchtigkeit nötig
Ohne Niederschlag sieht es auch für die ausgebrachte Herbstsaat schlecht aus. „Momentan haben wir Vegetationsruhe. Das heißt, auch die Wasseraufnahme ist auf ein Minimum heruntergesetzt, eine Restfeuchte ist noch da. Nur wenn die Vegetation beginnt, wäre es wichtig, genug Feuchte zur Verfügung zu haben.“