Feuer und Raketen in vielen Gemeinden verboten

Immer mehr Gemeinden haben in den letzten Tagen vor Silvester strenge Verbote zur Verwendung von Feuerwerkskörpern oder Raketen erlassen, Grund ist die Trockenheit. Laut Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) seien alle Bezirke betroffen.

Viele Gemeinden in den Bezirken Spittal an der Drau, Villach-Land und der gesamte Bezirk St. Veit verbieten zu Silvester per Verordnung das Abschießen von Raketen und anderen pyrotechnischen Gegenständen in waldnahen Gebieten bzw. im Wald. Eine Vorsichtsmaßnahme, denn in weiten Teilen Oberkärntens hat es seit mehr als zwei Monaten so gut wie keinen Niederschlag gegeben. Teilweise herrscht bereits akute Waldbrandgefahr, daher sind die Feuerwehren in Alarmbereitschaft.

In Mallnitz wird auch das offizielle Silvester-Feuerwerk des Tourismusverbandes entfallen. In Kötschach-Mauthen werde man das Feuerwerk im Bereich der Bergbahnen allerdings abhalten, es werde von Profis durchgeführt, hieß es in einer Aussendung der Gemeinde. Es sei auch von der Berzirkshauptmannschaft bewilligt worden.

Feuerwerks/Raketen-Verbot

Arnoldstein, Afritz, Albeck, Baldramsdorf, Dellach, Eberstein, Ferndorf, Fresach, Finkenstein, Guttaring, Großkirchheim, Gnesau, Heiligenblut, Irschen, Klein St. Paul, Krems, Kötschach-Mauthen Mauthen (mitsamt Laas, St. Jakob,Strajach, Weidenburg und Würmlach sowie allen weiteren Ortschaften der Marktgemeinde), Keutschach, Lesachtal, Mallnitz, Mörtschach, Nötsch, Oberdrauburg, Oswaldiberg, Radenthein, Stockenboi, Paternion, Rangersdorf, Reißeck, Stall, St. Stefan/Gailtal, Sachsenburg, Treffen, Wolfsberg, Winklern, Weißenstein, Klagenfurt-Land, Villach (Heiligengeist, Warmbad, Wollanig)

(Anm. Die Liste richtet sich nach den Informationen, die dem ORF von den Gemeinden zur Verfügung gestellt wurden)

Landeshauptmann: Feuer überall verboten

Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) meldete sich am Mittwoch in einer Aussendung zu Wort: „Mit Ausnahme von Klagenfurt Stadt ist nach Rücksprache mit allen Bezirkshauptmannschaften Kärntens aufgrund der vorherrschenden Trockenheit jegliches Entzünden von Feuer sowie Rauchen im Wald und waldnahen Flächen nach dem Forstgesetz verboten.“ Klagenfurt ist deshalb eine Ausnahme, weil es ein Nebelgebiet sei und die Feuchtigkeit gegeben ist.

Nach dem Pyrotechnikgesetz sei das Abfeuern von Raketen in den Kärntner Städten und Gemeinden generell das gesamte Jahr über verboten. Dieses Verbot könne im Bedarfsfall, wie zum Beispiel in der Silvesternacht, durch die jeweilige Gemeinde aufgehoben werden, so Kaiser. Er appelliert an jeden Bürger, zur Sicherheit bei der eigenen Gemeinde nachzufragen.

Keine Wetteränderung zu erwarten

Weil zumindest bis zum 1. Jänner keine grundlegende Wetteränderung zu erwarten ist, bleiben die Verbote in den Gemeindegebieten bis auf Weiteres aufrecht. Überwacht werden soll die Einhaltung der Feuerwerksverbote von der Polizei. „Wir werden im Zuge des Außendienstes verstärkt darauf achten, die Lage ist stellenweise nämlich wirklich sehr gefährlich“, sagte Hannes Micheler, der stellvertretende Bezirkspolizeikommandant von Spittal. Zusätzliche Streifen werde es für die Silvesternacht aber keine geben.

Villach: Raketen-Verbot in Waldnähe

Mittlerweile wurde auch im Gemeindegebiet von Villach das Abfeuern von Raketen verboten, allerdings nur in Waldnähe. Das traditionelle Feuerwerk auf der Draubrücke wird es geben. Grundsätzlich ist anzumerken, dass es im Ortsgebiet immer verboten ist, Feuerwerkskörper abzufeuern und dies einer Genehmigung der Gemeinde bedarf.

Im Durchschnitt investieren die Kärntnerinnen und Kärntner zu Silvester knapp eine Million Euro in Feuerwerkskörper. Geld, das vielen nun erspart bleibt - ob sie wollen, oder nicht. Bad Bleiberg verbietet nicht generell den Einsatz von Pyrotechnik, nur das Feuerentzünden und Rauchen im Wald und im Gefährdungsbereich sei verboten. In erlaubten Bereichen dürfe man Feuerwerkskörper verwenden.

Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) appellierte auch, zum Jahreswechsel auf Silvesterraketen, Kracher und Böller gänzlich zu verzichten. Das würde die Umwelt schützen, der eigenen Gesundheit gut tun und vor allem unnötigen Stress bei Haustieren vermeiden, sagte Holub.