Kompromisssuche für Flüchtlingsheim

Nach Protesten könnte sich das geplante Flüchtlingsheim in St. Egyden zumindest verzögern. Das Innenministerium signalisierte nach einer Demo Gesprächsbereitschaft, nun wird ein Kompromiss gesucht.

Die Pläne für ein Flüchtlingsheim sorgen seit einer Woche für Proteste - Protest gegen neues Verteilerquartier. An der Grenze zwischen den Gemeinden Schifeling und Velden am Wörthersee sollten im Lorenzihof in St. Egyden bis zu 150 Asylwerber untergebracht werden - mehr dazu in Erstaufnahme-Zentrum in St. Egyden. Nur 300 Meter entfernt, in der Gemeinde Velden, gibt es bereits eine vom Land betriebene Flüchtlingsunterkunft.

Erstaufnahmezentrum St. Egyden

ORF

Im Lorenzihof in St. Egyden sollten bis zu 150 Asylwerber untergebracht werden

Jetzt zeichnet sich möglicherweise doch eine Lösung ab. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner signalisierte in einem Telefonat mit dem Schieflinger Bürgermeister Valentin Happe (beide ÖVP) Gesprächsbereitschaft. Die Innenministerin habe ihm zugesichert, dass bis 8. Jänner keine Asylwerber nach St. Egyden kommen sollen. Außerdem soll ein Beamter für Gespräche nach Kärnten kommen.

Gemeinde hofft auf kleinere Variante

Im Innenministerium sei man offenbar über die nur wenige hundert Meter entfernte Flüchtlingsunterkunft des Landes nicht informiert gewesen, meint Happe. 150 weitere Flüchtlinge seien für den kleinen Ort jedenfalls zuviel. Der Schieflinger Bürgermeister glaubt zwar nicht, dass man das Flüchtlingsheim zur Gänze verhindern kann. Er erwartet aber eine Reduktion der Flüchtlinge und dass ein Kompromiss gefunden werde, mit dem auch die Bürger einverstanden seien.

Dass es möglicherweise zu einer Kompromisslösung kommt, dabei könnten auch Parteikontakte eine Rolle spielen, da ja der Bürgermeister und die Innenministerin beide der ÖVP angehören. Bürgermeister Happe dazu: „Der Kontakt fällt leichter, wenn man in der gleichen Partei ist.“ Nach Weihnachten wird sich zeigen, wie gut die Gesprächsbasis tatsächlich ist.

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