Trockenheit wird zum Problem

Die lang anhaltende Trockenheit wird langsam zum Problem, in Oberkärnten herrscht bereits erhöhte Waldbrandgefahr. Die Flusskraftwerke produzieren um die Hälfte weniger Strom als normalerweise im Dezember, es fehlt das Wasser.

Im Bezirk Spittal gilt per Verordnung bis auf Weiteres das Verbot des Feueranzündens im Wald. Auch das Rauchen ist verboten. Die Trockenheit hat auch Auswirkungen auf die Feiern zum Jahreswechsel. In Heiligenblut und Großkirchheim dürfen keine Feuerwerksraketen abgefeuert werden. Das soll Brände verhindern, weitere Gemeinden dürften folgen.

Kunstschneebänder statt Winterlandschaft

Aber auch Naturschneepisten sucht man in Kärntens Skigebieten derzeit vergebens - mehr dazu in Gute Buchungslage trotz Schneemangels. Kunstschneebänder gibt es anstelle einer weißen Winterlandschaft auch auf der Turrach. In nur wenigen Tagen beschneite man die meisten Pisten mit Wasser aus dem Turracher See, der Wasserspiegel sank aber schon merklich. Harald Rossmann von den Turracher Bergbahnen sagte, man dürfe noch 50 Zentimeter Wasser entnehmen, das werde auch überprüft.

Turrach grün Trockenheit

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Mond- statt Uferlandschaft am Turracher See.

Für Beschneiung derzeit zu warm

Wasser zur Beschneiung wäre also noch vorhanden, aber die Temperaturen passen nicht. Selbst in der Nacht ist an eine Beschneiung nicht zu denken, es ist zu warm. Bei den Meteorologen der ZAMG häufen sich deshalb die besorgten Anrufe der Liftbetreiber, so Martin Ortner. Ein Kaltlufteinbruch sei über die Feiertage nicht in Sicht, die Frostgrenze liege über 3.000 Meter.

Turrach grün Trockenheit

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Pistenbänder inmitten brauner Wiesen.

Kein Regen und kein Schnee

Seit mehr als zwei Monaten gab es in weiten Teilen Kärntens so gut wie keinen Niederschlag mehr. In Döllach oder Oberdrauburg war es im November seit Beginn der Wetteraufzeichnungen noch nie so trocken. Teilweise herrscht bereits akute Waldbrandgefahr und auch die großen Flüsse führen derzeit viel weniger Wasser als sonst um diese Jahreszeit. Wolfgang Lyssy, Leiter der Energiewirtschaft der KELAG sagte, man habe derzeit 55 bis 65 Prozent eines normalen Dezembers.

Turrach grün Trockenheit

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Schneemänner gibt es derzeit nur aus Plastik.

Windenergie gleicht aus

Kompensiert wird das mit der Produktion in den großen Speicherkraftwerken und Stromzukäufen. Die Versorgung ist jedenfalls gesichert, man könne das durch Windproduktion in Deutschland und Restösterreich ausgleichen. Von weißen Weihnachten kann man nicht einmal mehr träumen, nennenswerter Niederschlag ist auch nach den Feiertagen nicht in Sicht. Zu Vielleicht lässt sich im Jänner endlich ein echter Schneemann bauen.

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