Jahrbuch: Was Kärnten 2015 bewegte

In Klagenfurt ist das Kärntner Jahrbuch für Politik 2015 vorgestellt worden. 27 Autoren beschäftigen sich in wissenschaftlichen und journalistischen Analysen mit der Kärntner Landespolitik und den wichtigen Ereignissen des Jahres.

Die Gemeinderatswahlen, die Wirtschaftskammerwahlen, der Flüchtlingsstrom, aber auch die Entwicklung rund um die ehemalige Hypo und die Abbaugesellschaft Heta und der nun auf Kärnten lastenden Spardruck gelten wohl als die wichtigsten Themen des heurigen Jahres.

Den Druck zu sparen spürten zum Beispiel die die Kärntner Kulturinitiativen. So wartet zum Beispiel die Neue Bühne Villach noch auf eine Subvention des Landes für das kommende Spieljahr - mehr dazu in Neue Bühne unter Spardruck.

Auch die Auswirkungen auf die slowenische Musikschule sind Thema eines Beitrags in dem politischen Jahrbuch, sagt Karl Hren, der Geschäftsführer des Hermagoras Vereins, der einer von drei Herausgebern ist. Auch für das Jahrbuch selbst gab es heuer keine Förderung des Landes mehr, sagt der Vorsitzende des Kuratoriums der Fachhochschule Kärnten, Karl Anderwald. Er zählt ebenfalls zu den Herausgebern.

Strukturen im ländlichen Raum drohen zu zerfallen

Als Schwerpunktthema für das Jahrbuch wurde die Politik im ländlichen Raum gewählt. In allen Bundesländern gibt es im ländlichen Raum sinkende Bevölkerungszahlen und immer mehr junge Menschen, die abwandern, sagte der dritte Herausgeber, der Politologe Peter Filzmaier.

Einzig in Kärnten sinke die Bevölkerungszahl tendenziell im ganzen Bundesland. Wenn die Gemeinden künftig ihre Leistungen aufrecht erhalten wollen, so Filzmaier, müsse das Geld dafür entweder wo anders weg genommen werden „oder - in einem Unternehmen würde man sagen, man sperrt etwas zu. Das kann und soll in den Gemeinden nicht passieren. Aber ich sage klar, diese Leistungen sind in der Kommunalstruktur nicht mehr überall aufrechtzuerhalten.“ Als Beispiele nannte Filzmaier die Kinderbetreuung, Schulen und die Pflege für ältere Menschen.

Zuwanderung als wirtschaftlicher Impuls

Auch die Zuwanderung wird im Jahrbuch für Politik thematisiert. Darin sieht Filzmaier übrigens auch wirtschaftliche Chancen. Das Jahrbuch der Politik ist übrigens im Hermagoras-Verlag erschienen, es kostet 25 Euro.

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