Henselkaserne: Neun Großzelte für Flüchtlinge

Laut Innenministerium sei es nun fix, dass auf dem Sportplatz der Villacher Henselkaserne in neun Großzelten Asylwerber untergebracht werden. Laut dem Militärkommandanten habe dies Auswirkungen auf das Pionierbataillon 1 und dessen Ausbildung.

Die Kaserne soll bereits im Dezember belegt werden. Militärkommandant Walter Gitschthaler sagte gegenüber dem ORF, es habe letzte Woche eine Begehung der Kaserne durch Vertreter der UNHCR (Flüchtlingshochkommissariat der UNO) und des Innenministeriums gegeben.

Henselkaserne Sportplatz wird für Flüchtlinge geöffnet

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Auf diesem zur Kaserne gehörenden Sportplatz sollen die Großzelte aufgestellt werden.

Sprengplatz und Munitionslager vor Ort

Mittwochfrüh sei er informiert worden, dass es geplant sei, neun winterfeste Großzelte auf dem Sportplatz neben der Kaserne zu erreichen, sagte Gitschthaler. Dort sollten bis zu 350 Menschen untergebracht werden. Mehr Informationen habe er nicht bekommen, so der Militärkommandant. Es habe natürlich Auswirkungen auf das Pionierbataillon 1, sagte Gitschthaler, der Sportplatz sei nicht mehr zu benützen, in der Nähe seien ein Sprengplatz und ein Munitionslagerplatz. Wie es da weitergehe müsse man noch besprechen. Die Ausbildung sei durch das alles sehr eingeschränkt.

SPÖ-Bürgermeister: „Drüberfahr-Politik“

Bereits am vergangenen Wochenende gab die SPÖ Villach bekannt, dass man gehört habe, es sollten Flüchtlinge in die Kaserne einziehen. Bestätigung gab es damals keine - mehr dazu in Henselkaserne soll Asylquartier werden. Villachs Bürgermeister Günther Albel (SPÖ) lehnt das Asylquartier in der Henselkaserne strikt ab. Innenministerin Johanna Mikl-Leitner von der ÖVP betreibe von Wien aus eine „Drüberfahr-Politik“, sagte Albel.

Henselkaserne Sportplatz wird für Flüchtlinge geöffnet

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FPÖ und BZÖ sprechen von Sicherheitsrisiko

Der freiheitliche Landesrat und FPÖ-Landesparteiobmann Christian Ragger kritisierte am Mittwochnachmittag in einer Aussendung Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ). Vor nicht allzu langer Zeit habe Kaiser noch ausgeschlossen, dass Migranten in Heereskasernen untergebracht werden. "Jetzt ziehen in Villach gleich ein paar hundert Migranten in eine Kaserne ein“, sagte Ragger. Der Bund mache mit Kärnten was er will, kritisierte Ragger, die Unterbringung der Flüchtlinge in der Henselkaserne sei aus seiner Sicht sicherheitspolitisch höchst fragwürdig.

Ähnlich argumentiert auch der BZÖ-Landtagsabgeordnete Willi Korak. Nach wie vor werde kein Flüchtling erfasst und registriert, sagte Korak. Daher könne niemand ausschließen, dass sich noch weitere radikale und dem IS nahestehende Personen nach Österreich eingeschleust hätten. "Eine Unterbringung neben einem vor Ort befindlichen Sprengplatz und Munitionslager ist daher verantwortungslos und durch nichts zu rechtfertigen“, sagte Korak in einer Aussendung am Mittwochnachmittag.

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