Bürgerprotest gegen Steinbruch

In Kappel am Krappfeld soll, nur 40 Meter neben einem Naturschutzgebiet, ein neuer Steinbruch eröffnet werden. Das Land befand nun, dass für das Projekt keine UVP nötig sei. Die Bürger kündigen Protestmaßnahmen dagegen an.

Mehr Staub, mehr Lärm, mehr Schwerverkehr befürchten die Bürger der Ortschaften Passering, Pölling, Weindorf und Gösseling durch den neuen Steinbruch. Schon 2009 gab es das Vorhaben, im Bereich Windischberg einen Steinbruch aufzumachen. Damals erwirkte die Bürgerinitiative die Einrichtung des Natura 2000-Gebietes „Mannsbergboden“.

Dass das Projekt nun, um die Hälfte verkleinert und 40 Meter vom Naturschutzgebiet entfernt, doch realisiert werden könnte, ist für die Bürgerinitiative untragbar. „Schwerverkehr, zwei Steinbrüche, sieben Schottergruben – die Belastungsgrenze der Bevölkerung ist voll und ganz erreicht“, sagte Sprecher Gerald Seiler. Kärnten habe ohnehin zu wenig „Natur 2000“-Gebiete, ein Naturschutzgebiet, neben dem gesprengt werde, sei nichts mehr wert.

Keine UVP - Land beschwichtigt

Von der Politik fühle man sich im Stich gelassen, so der Bürgerinitiativen-Sprecher. Noch 2009 habe sich der jetzige Umweltlandesrat Rolf Holub (Grüne) gegen das Steinbruchprojekt ausgesprochen. Nun müsse nicht einmal eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) durchgeführt werden.

Das Land beschwichtigt. Beschlossen sei noch gar nichts, sagte Landesjurist Albert Kreiner: „Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass durch ein UVP-Feststellungsverfahren eine Genehmigung erteilt wird“. Die eigentliche Beurteilung komme erst danach. Mit einer Größe von 15.000 Kubikmeter befinde sich das Projekt unter der Bagatellgrenze für eine UVP.

Steinbruchunternehmer versteht Aufregung nicht

Dem Steinbruchunternehmer, Gerold Neuper, werfen die Bürger Wortbrüchigkeit in Sachen Naturschutz vor. Beim Unternehmen, der Dolomit Eberstein Neuper Gmbh, kann man die Aufregung nicht nachvollziehen. „Es wurde von Herrn Neuper nie gesagt, dass dieser Steinbruch nicht kommt“, sagte Geschäftsführer Josef Pacher. Die Anrainer hätten damals eine Umarbeitung des Projektes gefordert, das sei nun passiert.

Bürgerinitiative kündigt Straßensperren an

Das Projekt soll spätestens Anfang nächsten Jahres eingereicht werden. Für nächsten Donnerstag hat die Bürgerinitiative zu einem Runden Tisch geladen. Sollte das Projekt umgesetzt werden, kündigt sie umfangreiche Protestmaßnahmen wie Straßensperren an.