Deutschkurse in der Dullnighalle

Die Klagenfurter Dullnighalle ist eine jener Transit-Hallen, in der oft bis zu 1.000 Flüchtlinge über Nacht bleiben, bevor sie weiterreisen. In dieser Halle entstand in den vergangenen Tagen eine kleine Schulklasse, es werden Deutschkurse angeboten.

In der Dullnighalle leben auch ständig 180 Asylwerber, also Flüchtlinge, die in Kärnten ihren Asylantrag gestellt haben, für die es aber vorerst keine andere Quartiere gibt. Die Deutschkurse werden von der Bildungszentrale angeboten, einer Firma, die sich auf Erwachsenenbildung spezialisiert hat.

Transithalle: Leben auf engstem Raum

Die Transithalle macht keinen einladenden Eindruck. Dixieklos stehen neben dem Eingang, überall blaue Zeltplanen, kaltes Neonlicht und Lärm. Es herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, hier leben viele Menschen auf engstem Raum. Obwohl das nicht unbedingt die besten Voraussetzungen sind, wird hier seit eineinhalb Monaten jeden Abend drei Stunden Deutsch gelernt.

Veronika Michitsch ist die Leiterin der Bildungszentrale: „Wir waren einfach von Beginn an da, weil wir gemerkt haben, dass etwas getan werde muss.“ Die Schüler sind 184 Asylwerber, darunter 20 Kinder. Sie kommen aus Syrien, Afghanistan und dem Irak.

Unterricht in vielen Sprachen

Der Unterricht findet in vielen Sprachen statt: Deutsch, Englisch, Arabisch, Farsi oder Urdu. Gelehrt wird vor allem Praktisches für den Alltag. Michitsch: „Es wird sehr gut angenommen. Die Menschen haben in sich das Verlangen nach Wissen. Weil sie wissen, das kann ihnen niemand mehr wegnehmen. Die Sprache, die sie lernen gehört ihnen.“

Unterstützt wird die Bildungszentrale von freiwilligen Helfern und von Flüchtlingen. Einer der hilfsbereiten Flüchtlinge ist der Syrer „Reis“: „Es nützt mir sehr, weil ich dadurch mit allen hier Deutsch sprechen kann.“ Yasmin kommt aus Syrien. Gemeinsam mit ihrer Tochter, ihrem Mann und ihrer Schwester schaffte sie die Flucht über das Mittelmeer und war dann über viele Wochen zu Fuß unterwegs, bevor sie in Klagenfurt ankam. Über das Schicksal ihres Sohnes weiß sie nichts. Die Angst vieler Menschen vor zu vielen Flüchtlingen kann sie verstehen, sagte sie auf Englisch: „Euer Land ist sehr weit entwickelt, sehr ruhig und friedlich. Es muss so bleiben dürfen, wie es ist. Jedes Flüchtlingsproblem muss geprüft werden, bevor entschieden werden kann.“

Flüchtlingswunsch: Leben ohne Angst

In der Dullnighalle wird deutlich, dass alle Menschen hier vor ihrer Flucht ein Leben hatten. Nun wollen sie so schnell wie möglich Deutsch lernen und arbeiten. Und sie wollen das, was alle Menschen wollen: ein Leben ohne Angst.

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