609 Flüchtlinge in Kärnten eingetroffen

609 Flüchtlinge sind Donnerstagabend mit einem Zug von der kroatisch-slowenischen Grenze direkt nach Kärnten gebracht worden. Die Polizei musste erstmals eine Massen-Registrierung durchführen. Die Flüchtlinge wurden auf Notquartiere in Villach und Klagenfurt aufgeteilt.

Um punkt 21.30 Uhr - mit vierstündiger Verspätung - traf am Donnerstagabend der angekündigte Flüchtlings-Zug am Bahnhof in Rosenbach ein. Ursprünglich hatte es geheißen, der Zug werde bereits gegen 17.00 Uhr ankommen. Im Laufe des Nachmittag wurde die Ankunftszeit aber immer wieder nach hinten verschoben.

Flüchtlinge Slowenien Rosenbach

ORF/Marco Mursteiner

Die Ankunft des Zuges aus Slowenien wurde im Laufe des Nachmittags immer wieder verschoben.

Viele Familien mit Kindern reisten ein

Es war dies das erste Mal, dass Flüchtlinge direkt in Kärnten ankommen. Bisher hatten sie ja die Grenze vor allem im Burgenland und zuletzt auch in der Steiermark überquert. Somit musste die Kärntner Polizei auch das erste Mal eine Massen-Registrierung durchführen.

Die 609 Flüchtlinge, darunter viele Familien mit Kindern, wurden mit Bundesheer-Bussen zu Sammelstellen gebracht. Eine davon befindet sich etwa im alten Grenzgebäude auf der Karawankenautobahn. Dort wurden die Menschen polizeilich registriert, sagte Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß. Dabei wurden Fotos gemacht und Details zu ihrer Identität und Herkunft erfasst.

Bahnhof Rosenbach vor Ankunft Flüchtinge

ORF/Marco Mursteiner

Am Bahnhof Rosenbach war schon am Nachmittag alles für die Ankunft der Flüchtlinge vorbereitet.

Notunterkünfte nun vollständig belegt

Nach der behördlichen Aufnahme wurden die Flüchtlinge auf die Notquartiere in Villach und Klagenfurt aufgeteilt. Diese seien dadurch vollständig belegt, bestätigte die Landespolizeidirektorin. Die Weiterreise der Flüchtlinge soll am Freitag erfolgen.

Marco Mursteiner Michaela Kohlweiß

ORF

Landespolizeidirektorin Michaela Kohlweiß im Interview mit ORF Kärnten-Redakteur Marco Mursteiner.

Kohlweiß: Enger Kontakt zu slowenischen Behörden

Bei der Registrierung wurde mit den slowenischen Behörden zusammengearbeitet. Dutzende Polizisten und Soldaten des Bundesheeres standen dennoch bis spät in die Nacht im Einsatz, sagte Kohlweiß.

Der Kontakt zu den Polizei-Kollegen in Slowenien sei generell gut und es werde darauf geachtet, dass nur dann weitere Flüchtlingszüge nach Kärnten gebracht werden, sofern auch Platz in den Kärntner Quartieren sei, so Kohlweiß.

Man sei gerüstet und wenn nötig, werde man auch weitere Zelte aufstellen oder Hallen anmieten, damit jeder, der während der kalten Jahreszeit hierher komme, auch ein Dach über dem Kopf habe - „wenn auch nur für eine Nacht“, unterstrich die Landespolizeidirektorin.

Tausende Flüchtlinge in Spielfeld erwartet

In Spielfeld in der Steiermark spitzte sich am Donnerstag die Situation zu. Die Absperrungen mussten geöffnet werden - mehr dazu in Lage in Spielfeld/ Špilje spitzt sich zu. Dort wurden für die Nacht auf Freitag wieder tausende Flüchtlinge erwartet.

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