150 Flüchtlinge an Grenze zurückgewiesen

150 Flüchtlinge sind am Dienstag vor der österreichischen Grenze in Slowenien zurückgewiesen worden, weil sie aus dem sicheren Slowenien kamen. Indessen warnt das Rote Kreuz, dass es mit der Betreuung der Flüchtlinge an seine Grenzen stoße.

Wie Polizeisprecher Rainer Dionisio am Mittwoch auf APA-Anfrage sagte, habe es sich um eine Zurückweisung der österreichischen Polizei gehandelt, die von der slowenischen Polizei in Jesenice durchgeführt worden sei. Außer den 150 Flüchtlingen wurden in nachfolgenden Zügen noch einzelne weitere Personen zurückgeschickt. „Solche Zurückweisungen gibt es immer wieder, sie erfolgen im Rahmen der Grenzkontrollen“, sagte Dionisio. Bei der Durchführung komme es immer auf die Verhältnismäßigkeit an.

1.300 Flüchtlinge in Kärntner Quartieren

Rund 1.300 Flüchtlinge verbrachten die Nacht in den Kärntner Notquartieren. In Villach waren die Quartiere voll ausgelastet, in Klagenfurt nicht ganz. Am Vormittag waren die Hallen schon wieder leer, mit Bus und Bahn wurden die Menschen weiter in Richtung Deutschland gebracht. Damit ist die Lage noch nicht so angespannt wie in der Steiermark, wo die meisten Flüchtlinge über den Balkan in österreich ankommen und 1.400 wegen fehlender Unterkünfte die Nacht in Zelten an der Grenze verbringen mussten.

Flüchtlinge Kontrollen

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Hunderte Flüchtlinge werden auch durch Kärnten nach Deutschland geschleust.

Rotes Kreuz: Stoßen an Grenzen

Die meisten der Flüchtlinge verlassen innerhalb von 24 Stunden diese Quartiere wieder. Das heißt aber auch, dass die Wäsche, die Betten jeden Tag neu gerichtet werden müssen. Jetzt sollen noch 400 Plätze für Flüchtlinge am Klagenfurter Südring geschaffen werden, mit denen dann kärntenweit 2.000 Transit-Plätze zur Verfügung stehen.

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Landesrettungskommandant Georg Tazoll hofft auf die freiwilligen Helfer.

Damit stoße das Rote Kreuz aber an seine Grenzen, sagte Landesrettungskommandant Georg Tazoll: „Wir müssen auch auf unsere Möglichkeiten schauen und auf unsere freiwilligen oder hauptberuflichen Mitarbeiter.“ Mit dem Regeldienstbetrieb habe sich das Rote Kreuz auf die Situation eingerichtet. Der Dienst könne noch Monate, wenn nicht Jahre verrichtet werden. „Solange alle mitmachen, egal ob Caritas, Feuerwehr, Bundesheer, Rotes Kreuz oder Polizei, wird es funktionieren. Das Problem beginnt dort, wo die Freiwilligkeit auslässt. Wichtig ist für uns nach wie vor, dass es genügend Freiwillige gibt, die bei uns mit arbeiten.“

Flüchtlinge Kontrollen

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Viele Flüchtlinge müssen noch in Zelten wohnen.

Noch 300 Flüchtlinge in Zelten

300 Asylwerber leben in Kärnten zur Zeit immer noch in Zelten. In Krumfelden bei Althofen hat man mit dem Aufbau von 80 Containern begonnen. Bis sie bezugsfertig sind, werden allerdings noch Wochen vergehen. Es wird mit einer Fertigstellung bis Mitte November gerechnet. Ein Ende der Kärntner Zeltstädte ist also absehbar. Denn Mitte November sollen auch die Flüchtlinge aus Krumpendorf ins Verteilerzentrum in Ossiach übersiedeln.

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