Fischotter werden teils ausgesiedelt

Der Fischbestand in Kärnten sinkt teils drastisch, laut Experten ist das vor allem auf den Fischotter zurückzuführen. Das Land führt nun ein „Fischotter-Monitoring“ ein. Einige Tiere werden für ein Wiederansiedelungsprojekt in die Niederlande gebracht.

In einigen Teilen Kärntens sinke der Fischbestand dramatisch um bis zu 80 Prozent, sagte am Jagdreferent Christian Ragger (FPÖ). Laut Experten sei das vor allem auf den Fischotter zurückzuführen. Eine Erhebung im Vorjahr ergab, dass der Fischotter, gegenüber Untersuchungen in den Jahren 2004 und 2009, in Kärnten nun nahezu flächendeckend heimisch wurde. Rund 160 Fischotter sind derzeit in Kärnten heimisch - mehr dazu in 160 Fischotter in Kärnten. Bis zum Jahr 2000 galt der Fischotter in Kärnten als praktisch ausgestorben.

Fischotter Verbreitung

Bernd Settnik dpa/lbn

Um den Fischbestand wieder zu sichern startet Kärnten als erstes Bundesland ein „Fischotter-Monitoring“, mit dem der Rückgang des Fischbestandes untersucht werden soll.

Urforelle soll geschützt werden

Im Bereich des Görtschitzbaches droht vor allem das Aussterben der Kärntner Urforelle. Die wild lebenden Urforelle gilt als absolut schützenswert und steht auch auf der Roten Liste der bedrohten Arten. Fischotter sollen deswegen in diesem Bereich gefangen und nach einer Quarantänezeit für ein Wiederansiedelungsprojekt in die Niederlande gebracht werden. Das Pilotprojekt soll nach Überprüfung auf andere Kärntner Fischereigewässer ausgedehnt werden. „Mit den gewonnenen Ergebnissen soll es möglich werden, Schäden an Fischereigebieten erheblich zu reduzieren“, so Ragger.

Fischotter genießen in der EU speziellen Schutz und sind daher ganzjährig geschont. Gemäß Kärntner Jagdgesetz kann aber die Landesregierung Einzelstücke einer Wildart in Abweichung von den Schonvorschriften zum Abschuss oder zum Fang freigeben. Heuer entschied das Land, die Jagd auf drei geschützte Fischotter zu erlauben - mehr dazu in Lebendfang: Fischotter werden „bejagt“.