Erste Flüchtlinge aus Slowenien eingetroffen

Nach der Sperre der ungarisch-kroatischen Grenze kommen Flüchtlinge nun über Slowenien nach Österreich. Am Samstag trafen rund 1.700 Flüchtlinge in der Steiermark ein, ca. 500 wurden zur Durchreise nach Kärnten gebracht. An den Kärntner Grenzen ist es bislang ruhig.

Ungarn schloss Freitag um Mitternacht seine Grenze zu Kroatien. Kroatien leitet nun die Flüchtlinge nach Slowenien um. Statt über das Burgenland können Flüchtlinge nun über die Steiermark und Kärnten nach Deutschland weiterreisen. Die größte Flüchtlingsunterkunft in Slowenien ist ein Zeltlager für rund 2.000 Personen nahe der steirischen Grenze bei Spielfeld. Seit Samstag kamen rund 1.700 Flüchtlinge aus Slowenien nach Spielfeld. 400 davon wurden in die Notunterkünfte in Villach und Klagenfurt gebracht. Am Wochenende werden in der Steiermark insgesamt bis zu 4.000 Flüchtlinge erwartet.

Ruhige Lage an den Kärntner Grenzen

In Kärnten bereitete man sich seit Freitag auf eine größere Anzahl von Flüchtlingen aus Slowenien vor. Seit Samstagabend werden die Kärntner Grenzen verstärkt kontrolliert – mehr dazu in Warten auf den Flüchtlingsansturm. Vor allem Schleppertransporte sollen aufgehalten werden.

Bislang blieb es den Kärntner Grenzübergängen ruhig. An den Hauptübergängen von Slowenien nach Kärnten am Karawankentunnel und am Loiblpass habe man keine Flüchtlinge registriert, so Polizeisprecher Rainer Dionisio zur APA.

Flüchtlinge werden teils in Kärnten untergebracht

Dementsprechend verfügbar waren die Kärntner Unterbringungsmöglichkeiten in Klagenfurt und Villach, wo Platz für rund 1.300 Personen ist. 538 Flüchtlinge seien seit Samstag von der Steiermark nach Kärnten gebracht worden, alle seien bereits wieder abgereist, sagt Rot-Kreuz-Kommandant Georg Tazoll. Die Flüchtlinge wollen vor allem nach Deutschland weiterreisen. Von den bislang 11.000 Durchreisenden habe nur jeder Hundertste um Asyl in Österreich angesucht, so Tazoll.

Regeldienstbetrieb eingerichtet

Das Rote Kreuz richtete in Villach und Klagenfurt einen Regeldienstbetrieb ein, damit für den Fall der Fälle genug Personal vorhanden ist. Nach zwei Monaten ist der Einsatzwille der hauptamtlichen und ehrenamtlichen Helfer ungebrochen. Auch bei der medizinischen Betreuung funktioniere die Versorgung durch freiwillige Ärzte sehr gut, so Tazoll. Mittlerweile könne man täglich Ordinationsstunden anbieten, das sei einzigartig.

Welche Quartiere zur Unterbringung der Durchreisenden genutzt werden, wird im Innenministerium entschieden. Zwei bis drei Stunden, bevor ein neuer Transport eintrifft, werden die Bundesländer informiert. Diese Zeit reicht laut Tazoll zur Vorbereitung.

Links: