Stadtwerke-Streit könnte teuer werden

Der Aufsichtsrat der Klagenfurter Stadtwerke hat am Freitag - wie von der Stadt gefordert - den kaufmännischen Vorstand Christian Peham abberufen. Da Pehams Vertrag noch zwei Jahre läuft, könnte dies die Stadt aber teuer kommen.

In einer außerordentlichen Hauptversammlung und in einer außerordentlichen Sitzung des Aufsichtsrates der Klagenfurter Stadtwerke wurde Peham am Freitag abberufen. Ausgangspunkt für die außerordentliche Sitzung war ein im Klagenfurter Gemeinderat mehrheitlich beschlossenes Misstrauensvotum auf Antrag von Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ). Grund dafür war eine Erhöhung der Fernwärme- und Hallenbadgebühren, ohne die Stadt als Eigentümerin darüber zu informieren. Mathiaschitz sprach von Vertrauensverlust und unüberbrückbaren Differenzen.

Peham stünden noch 700.000 Euro zu

Unklar ist noch, wie viel die Abberufung Pehams der Stadt kosten wird. Pehams Vertrag würde noch zwei Jahre laufen, bis Vertragsende würden Peham noch 700.000 Euro zustehen. Die Bürgermeisterin hofft auf eine einvernehmliche Auflösung des Dienstverhältnisses: „Meine Hand bleibt ausgestreckt. Wir werden sehen, was die nächsten Tage bringen.“ Willigt Peham nicht ein, dann könne auch der Rechtsweg beschritten werden, sagt Mathiaschitz. Für die Abberufung gebe es genügend Gründe.

Was die Gebühren für Fernwärme und Hallenbad betrifft, soll es laut Bürgermeisterin eine baldige Lösung geben. Die Stadt beauftragte einen Wirtschaftsprüfer, das Ergebnis soll Ende Oktober vorliegen. Dann werde es Gespräche mit Stadtwerke-Vorstand Karre geben. Mathiaschitz: „Ich bin sicher, dass wir gute Lösungen finden werden.“

Stadtwerke-Vorstand bedauert Abberufung

Vorstand Romed Karré sagte in einer Aussendung, dass man die weitere Entwicklung der Stadtwerke jetzt abwarten müsse. Bisher wären die Geschäftszahlen besser als noch 2014. Er bedaure die Entwicklung der letzten Tage und die Abberufung seines Vorstandskollegen. Er bedanke sich bei ihm für die gute und professionelle Zusammenarbeit. Es stehe ihm nicht zu, das Verhältnis zwischen Eigentümer und Peham zu beurteilen, auch wenn er den Schaden durch die mediale Berichterstattung gerne verhindert hätte, so Karre.

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