Klagenfurt will Stadtwerkevorstand abberufen

Der Klagenfurter Gemeinderat hat am Dienstag in einer Sondersitzung die Weichen für die Abberufung von Stadtwerke-Vorstand Christian Peham gestellt. Laut Bürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ) sei das Vertrauen gestört.

Mathiaschitz wurde vom Gemeinderat ermächtigt, in der Hauptversammlung am Freitag dem Aufsichtsrat die Abberufung Pehams nahezulegen.

Koalition steht zusammen

Für Mathiaschitz gibt es kein zurück mehr, sie will die Ablöse von Peham. Zu sehr sei die Vertrauensbasis gestört, sagte sie und nannte die Erhöhung der Fernwärmegebühren, die eigenmächtige Sperre der Kinderrutsche im Hallenbad ohne Vorabinformation und auch die zwischenzeitlich wieder zurückgenommene Bahngebühr im Hallenbad.

Hinter Mathiaschitz steht die gesamte Rathauskoalition, der SPÖ, ÖVP und Grüne angehören, aber auch die Bürgerallianz, gegründet seinerzeit vom damaligen Vizebürgermeister und FPÖ-Abtrünnigen Albert Gunzer. Dagegen stimmten Freiheitliche und NEOS. Die nächsten Schritte sind nun die Hauptversammlung und der anschließende Aufsichtsrat am Freitag.

Vertrag Pehams läuft noch zwei Jahre

Mathiaschitz geht davon aus, dass die Aufsichtsräte die Abberufung im Sinne der Bürgermeisterin und der Rathauskoalition durchziehen. In der Folge solle man Peham ein Vergleichsangebot legen, denn sein Vertrag laufe ja noch zwei Jahre. Willigt er nicht ein, könnte auch der Rechtsweg beschritten werden, immerhin gebe es genug Gründe für die Abberufung, so die Bürgermeisterin. Dabei geht es um viel Geld, denn Peham würden, bleibt er bis Vertragsende noch 700.000 Euro zustehen.

FPÖ-Vizebürgermeister Christian Scheider sprach in einer Aussendung von persönlichen Motiven der Bürgermeisterin, die Rathauskoalition habe keine triftigen Gründe für die „putschartige“ Absetzung vorweisen können.

Auch NEOS meldete sich in einer Aussendung zu Wort, man sei strikt gegen eine Abberufung Pehams. Landessprecher Klaus-Jürgen Jandl sagte, die Koalition im Rathaus habe offenbar nichts gelernt, man versuche, auf Steuerzahlerkosten einen „unbeugsamen, unbequemen“ Vorstand loszuwerden.

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