Klagenfurt: Streit über Hallenbad-Pläne

Das Hallenbad Klagenfurt hat mit einigen Änderungen die Saison eröffnet: Die Stadtwerke als Betreiber wollen Sportvereine zur Kasse bitten, die Sauna öffnet später, die Rutsche ist gesperrt. Die Stadt als Eigentümer zeigte sich empört. Am Freitag findet ein Krisengipfel statt.

Die Bürgermeisterin der Stadt Klagenfurt, Maria Luise-Mathiaschitz (SPÖ) ist für die Stadt die Eigentümervertreterin bei den Stadtwerken. Sie zeigte sich verwundert, wie sie sagte, dass sie von den Verschlechterungen für die Hallenbadkunden aus den Medien erfahren musste. Man höre, dass die Stadtwerke gut dastehen und Gewinne machen und nun sollen die Preise erhöht werden. Sie habe die Vorstände zu einem Gespräch geladen. Der Schwanz könne nicht mit dem Hund wedeln, so Mathiaschitz.

„Sanierung von Rutsche zu teuer“

Die Vorstände der Stadtwerke, Romed Karre und Christian Peham, waren für eine Stellungnahme persönlich für den ORF nicht erreichbar. Der Sprecher der Stadtwerke, Harald Raffer, erklärte die Änderungen im Hallenbad mit Sparmaßnahmen. Eine Investition von rund 100.000 Euro in die Sanierung der alten Rutsche oder gar noch mehr für eine neue Rutsche sei wirtschaftlich nicht zu argumentieren. Die Einführung ein Bahngebühr für Vereinsschwimmer sei mit zehn Euro wohl vertretbar und die Änderung von Öffnungszeiten gebe es immer wieder, sagte Raffer.

Mathiaschitz: Neubau nicht möglich

Bürgermeisterin Mathiaschitz zeigte sich empört, nichts davon sei mit ihr besprochen worden und sie stellte klar, dass die Maßnahmen von ihr nicht zur Kenntnis genommen werden. Ein neues Hallenbad könne aus Spargründen während der nächsten drei bis vier Jahre nicht gebaut werden.

FPÖ: Mathiaschitz mitverantwortlich

Der geschäftsführende FPÖ-Stadtparteiobmann Wolfgang Germ zeigte sich verwundert über die Reaktion der Bürgermeisterin, die für die aktuelle Situation mitverantwortlich sei. Er teilte mit, die neue Regierung aus SPÖ, ÖVP und Grüne hätte die finanziellen Mittel für das Hallenbad gestrichen. Der Abgang in der Höhe von 1,3 Millionen Euro werde von der Stadt nicht mehr übernommen. Es sei laut Germ daher normal, dass die Stadtwerke als Eigentümer des Hallenbades gezwungen seien, das fehlende Geld mit den oben genannten Maßnahmen wieder hereinzubekommen.

Vizebürgermeister Christian Scheider ergänzte, der fehlende Betrag solle bei den Dividenden der Stadt abgezogen werden, um die Zukunft des Hallenbades gewährleisten zu können.

Pfeiler lädt am Freitag zu Krisengipfel

Für Montag lud die Bürgermeisterin die beiden Vorstände der Stadtwerke zu einer Besprechung. Die Änderungen im Hallenbad werde sie aber nicht akzeptieren, sagte Mathiaschitz. Schon für kommenden Freitag lud der Sportreferent, Jürgen Pfeiler (SPÖ), die von den neuen Gebühren betroffenen Sportvereine zu einem Krisengipfel ein. „Die Einführung von Gebühren ist gegen die ausdrückliche Anweisung der Stadt erfolgt und für viele Vereine existenzbedrohend“, kritisierte Pfeiler die Entscheidung der Stadtwerke.

Links: