Zeltstädte sollen bald Geschichte sein

Im Flüchtlingsquartier in Althofen sollen die Zelte bis Mitte Oktober durch Container ersetzt werden. Das Zeltlager in Krumpendorf soll noch im Oktober ganz geschlossen werden, die dort untergebrachten Flüchtlinge sollen nach Ossiach kommen.

257 Menschen leben derzeit in der Zeltstadt in Krumfelden bei Althofen, darunter viele Kinder. Die niedrigen Temperaturen in der Nacht sind laut Zeltlagerchef Otmar Roschitz kein großes Problem. Die Zelte seien dicht und könnten elektrisch beheizt werden. Schwierig sei aber, dass es in der Zeltstadt viele Kinder, Kleinstkinder und Schwangere gebe. Das Land sei bemüht, sie schnell in festen Quartieren unterzubringen.

Container für rund 150 Menschen

Die Zelte sollen schon bald Containern weichen - das ist zumindest schon seit längerer Zeit der Plan. Bis Mitte Oktober soll der Aufbau abgeschlossen sein. 70 bis 80 Container für rund 150 Asylwerber sollen es werden, darunter auch Sanitärcontainer, Speise- und Aufenthaltsräume. Für Kinder wurde ein Raum eingerichtet, in dem sie zwischendurch auch unterrichtet werden können. Allerdings sind die Asylwerber oft nur zwei bis drei Wochen in Krumfelden, bis sie eine feste Unterkunft erhalten. Ein durchgängiger Unterricht ist damit nicht möglich. Betreut werden die Flüchtlinge von der ORS, für Kranke sind täglich zwei Stunden Ärzte anwesend.

Asyl Zeltstadt Ossiach

ORF

In Ossiach wird umgebaut, es ist aber noch viel zu tun. Das Haus stand jahrelang leer.

Asylquartier Ossiach vor Fertigstellung

Auch in Krumpendorf sind auf dem Gelände der Polizeikaserne nach wie vor Asylwerber in Zelten untergebracht. Diese Zeltstadt soll aber noch vor dem Winter geschlossen werden. Die Flüchtlinge werden dann in das Asylquartier nach Ossiach gebracht, das sich derzeit im Umbau befindet. Bis in der zweiten Oktober-Woche soll das ehemalige Kriegsblindenheim laut Immobilienbesitzer Nikolaus Lengersdorff bezugsfertig und bewohnbar sein. Das geplante Quartier stieß auf große Kritik innerhalb der Gemeinde. Es wurde ein Baustopp verfügt, daher dürfe man nur Reparaturarbeiten durchführen, so Lengersdorff.

Der Ossiacher Bürgermeister Johann Huber (FPÖ) glaubt nicht, dass alle Hürden beseitigt seien, auch wenn das Durchgriffsrecht des Bundes komme: „Es wird noch viel Geld und Zeit brauchen, bis es wirklich bezugsfertig ist und dass die Sicherheit und Hygiene gegeben sind.“

Notquartiere: Flüchtlinge auf der Durchreise

Nach wie vor befinden sich 660 Flüchtlinge im Notquartier am Klagenfurter Südring. Sie wurden am Sonntag von der burgenländischen Grenze mit Bussen nach Kärnten gebracht. Am Dienstag sollen sie mit Zügen nach Salzburg und Deutschland weiterreisen - mehr dazu in Flüchtlinge reisen per Zug weiter.

Der Zustrom an Flüchtlingen nach Slowenien beruhigte sich am Montag, gab das slowenische Innenministerium bekannt. 300 Flüchtlinge wurden am Montag registriert, am Wochenende waren es weit über 2.000. Slowenien rechnet aber damit, dass in den nächsten Tagen weitere 1.000 bis 3.000 Flüchtlinge einreisen wollen, fast alle wollen weiter nach Deutschland.

FPÖ und BZÖ orten Geschäftemacherei

FPÖ-Klubobmann Christian Leyroutz protestiert gegen SPÖ-Pläne, wonach Private, die im Rahmen der Grundversorgung über einen Betreibervertrag für Asylquartiere mit dem Land verfügen, in gemeinnützigen Wohnbaugenossenschaften Wohnraum für Asylwerber anmieten dürfen. Damit würde der „Geschäftemacherei im Asylwesen uneingeschränkt Tür und Tor geöffnet“, reagierte auch BZÖ-Landesobfrau Johanna Trodt-Limpl.

FPÖ-Obmann Christian Ragger forderte am Dienstag erneut, dass für Migranten ein eigenes Mindestsicherungssystem mit geringeren Leistungen (hauptsächlich Sachleistungen) geschaffen werden solle.

SPÖ: Erhebung leerstehender Wohnungen

Angesicht der am 1. Oktober in Kraft tretenden Verfassungsbestimmung, wonach der Bund im Land Bauwerke, Wohnraum etc. für die Unterbringung von Flüchtlingen anmieten kann, brachte die SPÖ in der Sitzung des Finanzausschusses einen Antrag ein, sämtliche im Eigentum gemeinnütziger Wohnbauträger befindlichen leerstehenden Wohnungen zu erheben - gegliedert nach Gemeinde, Bezirk und Wohnbauträger.

Für die Erhebung sollen aber nur Wohnungen, die seit zwölf Monaten leer stehen, relevant sein. Weiters sollen die Größe, Miet- und Betriebskosten der leerstehenden Wohnungen festgestellt werden, sagte der Vorsitzende des Finanzausschusses, LAbg. Jakob Strauss. Damit solle geklärt werden, ob und welche Wohnungen überhaupt für eine Unterbringung geeignet seien.

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