Rolf Holub im Sommergespräch

Weniger Revier-Politik und raschere Reformen - dafür hat sich Landesrat Rolf Holub (Grüne) im Sommergespräch mit ORF-Chefredakteur Bernhard Bieche ausgesprochen. Diskutiert wurden auch Themen wie der HCB-Skandal und die Flüchtlingssituation.

Holub verteidigte in seiner Funktion als Verkehrslandesrat die Sparmaßnahmen im öffentlichen Verkehr. Es würden nur sechs Linienbusse gestrichen, während sich für den Großteil der Kärntner Schüler nichts ändere. Nur drei Promille der Schülertransporte müssten nun neu organisiert werden. Statt Linienbussen werde es Gelegenheitsverkehr geben, für den es auch Förderungen vom Bund gebe.

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Eingestellte Buslinie: 26 Euro Umsatz

Die Kürzungen gebe es, weil diese Linien nicht angenommen werden. „Ein kleines Beispiel: Obergösel. Der gesamte Umsatz der Postbuslinie, die zwei Mal am Tag gefahren ist, beträgt 26 Euro. De facto sind zwei bis drei Menschen hin und her gefahren, hier muss ich mir schon überlegen, ob die 70.000 Euro, die man dafür zahlt, einen Sinn haben oder ob ich das anders organisiere. Kein Schüler muss Angst haben, nicht in die Schule zu kommen“.

CR Bernhard Bieche mit LR Rolf Holub

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Auch die Gailtal-Bahn könnte in den kommenden Jahren durch Busse ersetzt werden, gleichzeitig will Holub aber ab 2017 den öffentlichen Verkehr weiter stärken. Vorher muss Kärnten aber ein weiteres Sparjahr bewältigen. So manche Reform geht Holub auch in der Dreierkoalition mit SPÖ und der ÖVP zu langsam.

„Knochen im Mund“ wird von jeder Partei verteidigt

Holub: „Wir müssen gescheit sparen. Es fahren in den roten und schwarzen Referaten noch genug leere Busse herum, im Gesundheitssystem und dergleichen. Hier könnte man summenmäßig viel mehr einsparen als beim armen Holub. Ich denke wir müssen einmal ehrlich über die Reviere der anderen reden, im Moment hat jede Partei ihren Knochen im Mund und lässt ihn nicht los - die Revierverteidigung ist nicht der richtige Weg“.

CR Bernhard Bieche mit LR Rolf Holub

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Thema Asyl: Mehr als 10.000 nicht leistbar

Auch Holub fordert ein Konzept der EU, die Politik sei bisher auf eine europäische Völkerwanderung nicht vorbereitet gewesen. Kärnten werde seine Asyl-Quote erfüllen, dennoch denkt auch der grüne Politiker an Flüchtlingsobergrenzen für Kärnten. „Bis Jahresende werden wir laut Prognose 5.000 haben, mehr als 10.000 werden wir uns nicht leisten können“.

CR Bernhard Bieche mit LR Rolf Holub

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HCB: Privater Solidaritätsfonds nötig

Was die Sanierung der Blaukalk-Deponie im Görtschitztal angeht, zeigte sich Holub zuversichtlich, bis Jahresende eine Entscheidung zu erreichen. Neben den sieben Millionen Euro an Finanzhilfe des Landes für das Görtschitztal werde es aber wohl einen zweiten, privat gespeisten Solidaritätsfonds brauchen, sagte Rolf Holub.

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