Haselsteiner kauft Flughafen Klagenfurt

Für den sanierungsbedürftigen Flughafen Klagenfurt zeichnet sich nun eine neue Lösung ab. Ein Konsortium von Kärntner Wirtschaftstreibenden mit Hans Peter Haselsteiner an der Spitze will 74 Prozent des Flughafens übernehmen.

Diese Pläne gaben Landeshauptmann Peter Kaiser und Finanzreferentin Gabriele Schaunig (beide SPÖ) am Donnerstag bekannt. Der Flughafen Klagenfurt leidet ja nicht nur unter Passagiermangel, sondern ist auch sanierungsbedürftig. Bis Ende 2016 muss die Landebahn erneuert werden. Der Kapitalbedarf wird mit 15 Millionen Euro beziffert. Allerdings haben die Eigentümer, Land Kärnten und Stadt Klagenfurt, nicht die nötigen Mittel. Zudem prüft die EU, ob die öffentliche Hand mit so einer Investition gegen das Wettbewerbsrecht verstößt.

Kaufpreis könnte Flughafen zufließen

Die Teilprivatisierung könnte die Probleme lösen. Der Kaufpreis würde dem Flughafen als Eigenkapital zufließen. Daraus und aus den Rücklagen könnten dann die Kosten von 15 Millionen Euro für die Sanierung der Landebahn finanziert werden. Wird die Teilprivatisierung realisiert, wäre auch die Prüfung durch die EU hinfällig.

Im Zuge eines Bieterverfahrens, das keine internationale Ausschreibung nötig macht, könnten fast drei Viertel der Flughafenanteile den Besitzer wechseln. Haselsteiner bestätigte gegenüber dem ORF-Kärnten sein Interesse an einem Einstieg beim Flughafen. Gemeinsam mit weiteren Investoren, darunter auch der Waffenproduzent Gaston Glock und der Holzindustrielle Christoph Kulterer, sollen zehn Millionen Euro aufgebracht werden. Haselsteiner hofft außerdem auf eine Beteiligung der Milliardärinnen Heidi Horten und Ingrid Flick.

Haselsteiner hat Interesse an einem funktionierenden Flughafen, seit rund 25 Jahren betreibt er hier seine Goldeck-Air. Auch Glock landet mit seinem Privatjet in Klagenfurt. Haselsteiner ist aber noch auf der Suche nach weiteren Interessenten.

LH Kaiser: Land und Stadt halten Sperrminorität

Landeshauptmann Kaiser sagte, er sehe in der Kärntner Gruppe seriöse Partner für eine langfristige Absicherung des Flugbetriebs in Klagenfurt: „Es geht uns darum, dass wir den Flughafen Klagenfurt nachhaltigst absichern, dass wir die notwendigen Instandhaltungsarbeiten, was die Roll- und Landebahn betrifft, gewährleisten können und dass wir zu einer Kapitalaufstockung insofern beitragen, als wir den Anteil des Landes Kärnten und der Stadt Klagenfurt - die derzeit gemeinsam 100 Prozent halten - auf eine Sperrminorität von 26 Prozent absenken.“

Er gehe davon aus, dass man mit einer Kapitaleinlage von zehn Millionen Euro rechnen könne, so Kaiser.

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