Klagenfurt verkauft Straße an Firma

In Klagenfurt wird erstmals eine öffentliche Straße verkauft. Für 200 Euro pro Quadratmeter kauft ein Medizinmöbelhersteller 780 Quadratmeter der Hans-Sachs-Straße und will sie als Lager nutzen.

Der Verkauf wurde am Dienstag in einer Gemeinderatssitzung beschlossen, zwei grüne Gemeinderäte waren dagegen. Für rund 150.000 Euro erwirbt die Firma Mediadent, ein Medizinmöbelhersteller, den Abschnitt zwischen der Villacher Straße und Heinzgasse. Mit zwei Toren wird der Abschnitt abgesperrt, auch eine Überdachung ist möglich. Die Durchfahrt auf die Villacher Straße ist damit nicht mehr möglich.

„Straße kaum genutzt“

Bürgermeisterin Marie Luise Mathiaschitz (SPÖ) sieht den Verkauf als Betriebsstandortförderung und nicht als Geschäft. Immerhin kassiert die Stadt durch den Verkauf mehr als 150.000 Euro und erspart sich die teure Sanierung des völlig desolaten Straßenstücks. Es gehe darum, ob man eine kaum genutzte Straße belasse oder sie einer Firma verkaufe, die sie dringend brauche.

Sowohl Anrainer als auch die daneben befindliche Berufsfeuerwehr seien damit einverstanden, sagte Mathiaschitz. Schon seit Jahren sei über einen Verkauf des Straßenstücks diskutiert worden. Für Erwin Schautzer, den Geschäftsführer von Mediadent, bedeutet der Kauf eine Standortsicherung der Firma. Man könne jetzt weiter expandieren.

Keine weiteren Verkäufe geplant

Bleibt noch die Frage, ob die Stadt Klagenfurt in Zukunft weitere Straßen verkaufen will. Mathiaschitz sagte, das sei ein absolutes Novum und habe keine Folgewirkungen. Sie schließt weitere solche Geschäfte aus.