Erpressung nach Sexvideos: 30 Fälle

Die Kärntner Polizei hat am Dienstag vor Erpressung mit Internet-Sexvideos gewarnt. Das relativ neue Phänomen - genannt „Sextortion“ - sei stark im Kommen. Heuer wurden in Kärnten bislang 30 Fälle angezeigt, die Dunkelziffer dürfte hoch sein.

Die Täter sitzen im Ausland und sind nicht greifbar, sagte LKA-Chef Gottlieb Türk zur APA, die Opfer sind meist männliche Jugendliche. „Über Chats und soziale Medien wird Kontakt aufgebaut, dann geht es weiter zu einem Video-Chat“, so der Kriminalist. Im Videochat sehe das Opfer dann eine Frau, die sexuelle Handlungen an sich selbst vornehme und das Gegenüber auffordere, es ihr gleich zu tun. Davon wird ein Video angefertigt, das ins Internet geladen wird.

„Postwendend kommt dann die Erpressung“, so Türk. Wenn nicht bezahlt werde, drohen die Täter, den Link zum Video an Freunde und Familie zu verschicken. Bis zu 8.000 Euro wurden bereits gefordert.

Polizei: Webcam-Nutzung einschränken

Betroffen seien vorwiegend Jugendliche, aber auch erwachsene Männer, sagte Türk. Die Polizei rät Eltern, die Problematik mit ihren Kindern zu besprechen. Die Nutzung von Webcams sollte eingeschränkt werden, an Notebooks sollte man die eingebaute Kamera überkleben, wenn man sie gerade nicht benutzt. Sollte man bereits Opfer von Erpressern sein, rät die Polizei unbedingt Anzeige zu erstatten, Mails und Chats nicht zu löschen und keinesfalls zu bezahlen. „Es gibt keine Garantie, dass danach die Erpressungen aufhören.“

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