Flughafen-Piste wird „geflickt“

Auf dem Klagenfurter Flughafen gibt es erneut Turbulenzen: Für die nötige Sanierung der Piste heißt es "Bitte Warten“. Die Start- und Landebahn muss um eine halbe Million Euro kurzfristig „geflickt“ werden, die Sanierung soll jedoch rechtzeitig erfolgen.

Die Landebahn des Klagenfurter Flughafens hat Risse. Bis Ende 2016 muss die Piste saniert sein, sonst darf kein Flugzeug mehr landen. 15 Millionen Euro müssen die Eigentümer, die Stadt Klagenfurt und das Land Kärnten, dafür zahlen. Zuerst muss aber die EU grünes Licht geben - und diese Prüfung dauert länger als erwartet. Denn Brüssel hat Rückfragen wegen des großen Passagierminus in Klagenfurt.

„Keine Krisensitzung“

Von einer Krisensitzung wollten Flughafenleitung und Eigentümervertreter am Freitag dennoch nicht sprechen - sie erwarten ein Ja aus Brüssel noch im August. Die Sanierung werde bis Herbst 2016 zu schaffen sein. So sagte der Vorsitzende des Flughafen-Aufsichtsrates, Peter Malanik: "Ohne sanierte Piste wird es gar nicht gehen, das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass der Flughafen überhaupt als Flughafen weiterbestehen kann. Wir gehen davon aus, dass wir das rechtzeitig fertig bekommen“.

Laut Flughafen-Leiter Max Schintlmeister sei Ende September mit einer Lösung zu rechnen. „Dann können wir mit unseren Fluggesellschaften über eine Flughafensanierung sprechen.“

Flughafen Klagenfurt

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EU-Verfahren zog sich in die Länge

Auf die Frage, ob man sich die Zwischensanierung und die damit nötige Investition nicht hätte sparen können, sagte Malanik: "Verfahren in der EU dauern so lange sie dauern. Wir müssen sowieso immer wieder darauf schauen, dass die Piste in einem betriebsfähigen Zustand ist. Je länger die Verfahren dauern, desto teurer ist die Instandsetzung der Piste – das ist so, aber damit kommen wir auch zurande“.

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Kurzzeitige Sperre möglich

Ob der Flughafen für die Dauer der Sanierung gesperrt werden muss, sei jetzt noch nicht absehbar. „Wir müssen die operationell für den Flughafen, die Passagiere und die Fluggesellschaften günstigste Variante finden.“ Dass eine Fluggesellschaft dem Flughafen Klagenfurt wegen der Sperre den Rücken kehrt, sei nicht wahrscheinlich, so Malanik.

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Dass Fluggesellschaften Klagenfurt wegen der Sperre den Rücken kehrt, wird als nicht wahrscheinlich eingestuft

Verkauf an Private „kein Thema“

Auch eine Privatisierung, also der Verkauf von Flughafenanteilen, war am Freitag offiziell kein Thema. Bürgermeisterin Maria-Luise Mathiaschitz sagte, dass der Flughafen enorm wichtig für die Stadt Klagenfurt und für das Land Kärnten sei - „sowohl für den Tourismus wie auch für die Wirtschaft.“ Eine Privatisierung sei derzeit kein Thema, oberstes Ziel müsse es jetzt sein, eine Notifikation in Brüssel zu erhalten. "Der Eigentümer müsse sich parallel Gedanken darüber machen, „ob die öffentliche Hand in Zukunft sehr viel Geld in den Flughafen investieren kann“.

„Da gibt es viel wichtigere Dinge“

Malanik: "Es kommt immer wieder einmal vor, dass ein Flughafen wegen Wartungs- oder Sanierungsarbeiten einmal für ein paar Tage gesperrt werden muss. Wegen solcher Dinge wechselt eine Fluggesellschaft nicht die Zieldestination, da gibt es viel wichtigere Dinge und Kriterien, die da zu Grunde gelegt werden.“

Neue Fluglinien bringt eine neue Piste natürlich nicht automatisch. Aber auch die Umsetzung des touristischen Begleitkonzeptes lässt noch auf sich warten.

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