Josef Martinz stellt Fußfesselantrag

Der frühere Kärntner ÖVP-Chef und Landesrat Josef Martinz, der wegen der Causa Birnbacher in Wien-Simmering Haft ist, hat einen Antrag auf eine Fußfessel gestellt. Der Antrag ist laut Justizanstalt Klagenfurt in Bearbeitung. Martinz möchte zurück nach Kärnten.

Der Sprecher der Justizanstalt Klagenfurt, Harald Streicher sagte, ein entsprechender Antrag liege seit vier Wochen in der Anstalt. Sobald alle Unterlagen vollständig eingetroffen seien, werde der Leiter des Klagenfurter Gefängnisses entscheiden, ob Martinz in Kärnten arbeiten und leben darf. Mit einer Fußfessel vollständig elektronisch überwacht.

Derzeit Freigänger in Simmering

Grundvoraussetzung für einen derartigen Antrag ist laut Justizministerium, dass die zu erwartende oder verbleibende Gefängnisstrafe nicht länger als ein Jahr dauert. Martinz hätte zwar noch länger abzusitzen (er wurde zu 4,5 Jahren Haft verurteilt, Anm.), aber bei guter Führung habe er Chancen, in weniger als einem Jahr aus dem Gefängnis zu kommen, sagte sein Anwalt. Derzeit ist Martinz Freigänger in Simmering. Er darf tagsüber arbeiten, muss aber abends zurück in die Justizanstalt.

Kredit für Rückzahlung aufgenommen

Auch finanziell will Martinz Schadensbegrenzung üben. Er zahlte bereits eine Million Euro an die Kärntner Landesholding zurück. Dafür nahm er einen Kredit auf, wie sein Anwalt, Alexander Todor-Kostic, bestätigte. Das Geld will der Anwalt mit seinem Mandanten aber auf Zivilrechtsweg wieder zurückholen. An wen sich der Regress richten werde,e sei noch unklar, denkbar wären aber Dietrich Birnbacher oder Haiders Erben, hieß es. Man wolle sich einem ähnlich gelagerten Verfahren der Landesholding anschließen, sagte Todor-Kostic.

Megymorez trägt bereits Fußfessel

Der ehemalige Vorstand der Kärntner Landesholding, Hans-Jörg Megymorez, trägt bereits eine Fußfessel. Er lebt frei in Kärnten und geht einem geregelten Beruf nach, wie die Justizanstalt Klagenfurt bestätigte. Er war im Birnbacher-Prozess wegen Untreue zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Nach einem Jahr Haft wurde er in den elektronisch überwachten Hausarrest entlassen, weil er alle dafür notwendigen Voraussetzungen erfüllt habe. Zuvor saß Megymorez die meiste Zeit in der Justizanstalt Graz-Karlau ein.

Birnbacher bekam Fußfessel sofort

Dietrich Birnbacher selbst musste in der Causa Millionenhonorar erst gar nicht in Haft, sondern trat seinen Strafvollzug gleich mit Fußfessel an. Ex-Landesholding Vorstand Gerd Xander sitzt weiterhin im Gefängnis.

Die Kärntner Landesholding hatte - wie vom früheren, verstorbenen Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ/BZÖ) und Martinz gefordert - dem Villacher Steuerberater Dietrich Birnbacher ein überhöhtes Honorar für den Verkauf der Hypo Alpe Adria an die BayernLB ausbezahlt.

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