Dramatische Rettung am Großglockner

Ein deutscher Urlauber ist am Donnerstag auf dem Großglockner gerettet worden. Der Wanderer verlor auf dem Gamsgrubenweg das Gleichgewicht und rutschte in die Tiefe - bis die Retter eintrafen, konnte er sich mit letzter Kraft an einen Felsen klammern.

Der 56 Jahre alte Mann war mit seiner Gattin von der Franz-Josefs-Hütte zur Oberwalderhütte unterwegs. Die Wanderer ignorierten laut Polizei eine Absperrung und setzten ihren Marsch im steilen Schneegelände fort - ohne die passende Ausrüstung, wie Notärztin Karin Weichhart, die an Bord des alarmierten Rettungshubschraubers „Christophorus 7“ war, gegenüber dem ORF Kärnten erklärte.

Ohne Kletterausrüstung unterwegs

„Der Patient war nicht gut ausgerüstet, nur für eine Wanderung – keine Steigeisen, kein Kletterset. Es wäre ein Fixtau auf diesem Schneefeld quergespannt, wo man sich mit einer Selbstsicherung einhängen kann. Das hat er nicht gehabt – er wird sich wahrscheinlich mit den Händen gehalten haben und ist dann ausgerutscht und unglücklich nach unten gestürzt“, sagte Weichhart.

Absturz Grossglockner

Christophorus 7

Wanderer hielt sich mit letzter Kraft fest

Bergführer half mit provisorischer Sicherung

Erst nach 50 Metern blieb der Mann liegen. Er konnte sich mit letzter Kraft an einen Felsen klammern. Seine 50 Jahre alte Gattin setzte per Handy einen Notruf ab. Ein zufällig vorbeikommender Bergführer verhinderte noch vor Eintreffen der Rettungskräfte Schlimmeres.

"Bis wir hingekommen sind, ist glücklicherweise ein deutscher Bergsteiger zu Hilfe gekommen. Er hat vom Weg aus eine provisorische Sicherung gemacht und ist zu dem Verunfallten hinabgestiegen und hat ihn gesichert“, sagte Weichhart. Etwa 20 Minuten lang musste der 56-Jährige in dieser Situation ausharren. Dann konnte er per Seil geborgen werden.

Absturz Grossglockner

Christophorus 7

Die Bergung des Urlaubers

„Patient hatte Gefühl in den Beinen verloren“

„Der Patient war natürlich schon erschöpft, hatte das Gefühl in den Beinen verloren, war aber nie bewusstlos und hat keine schwereren Verletzungen gehabt“, sagte Notärztin Weichhart. Der Deutsche wurde zu weiteren Untersuchungen in das Krankenhaus nach Lienz geflogen.