Infineon forscht an Energiespar-Chips

Mit dem 87 Mio. Euro schweren Forschungsprojekt „PowerBase“ will Infineon neue Energiespar-Chips entwickeln, mit denen der Stromverbrauch von Netzteilen reduziert werden soll. Das Projekt wurde am Donnerstag in Villach der Öffentlichkeit präsentiert.

Das Zukunftsmaterial der Halbleiterindustrie heißt Galliumnitrid. Daraus sollen künftig Energiesparchips hergestellt werden. Mit Galliumnitrid kann Strom weitaus effizienter umgewandelt werden als mit Silizium, das derzeit in den Chips verarbeitet ist. Allerdings muss an der Herstellung noch gefeilt werden.

Europaweites Forschungsprojekt

Gemeinsam mit 39 Partnern aus ganz Europa startete Infineon deshalb das Forschungsprojekt PowerBase. 87 Millionen Euro werden investiert, damit künftig Smartphones, Laptops oder andere elektronische Geräte weit weniger Energie verbrauchen, als bisher. Man könne fast die Hälfte einsparen, sagte Infineon-Vorständin Sabine Herlitschka: „Wenn man alle Laptops weltweit zusammennimmt, bringt die Energieersparnis rund eine Mrd. Kilowattstunden pro Jahr. Das entspricht einem mittleren Donaukraftwerk.“

Mit diesem Projekt will Infineon den Standort in Villach stärken, aber auch einen Beitrag leisten, damit Europa wettbewerbsfähig bleibt, so Herlitschka. Auch dieses Projekt sei ein Beitrag dazu, dass man nachhaltig wissensorientierte Produktion in Kärnten, in Österreich und Europa halten kann. Im globalen Wettbewerb könne man damit erfolgreich sein.

„Hauptstadt der Leistungselektronik“

Auch der Vertreter der europäischen Elektronikindustrie, Andreas Wild, spricht von einem der ambitioniertesten und größten Projekte derzeit in Europa: „Villach ist heute bedeutend nicht nur für Österreich, sondern die Hauptstadt der Leistungselektronik Europas, vielleicht der ganzen Welt.“

Für Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sei heute der richtige Zeitpunkt dafür, den Blick nach vorne zu richten. Neben der Vergangenheitsbewältigung seien vor allem die Zukunftstechnologien ein wichtiger Punkt für Kärnten, so Kaiser. Drei Jahre lang wird an den Energiesparchips der Zukunft gearbeitet. Dann sollten sie laut Zeitplan reif für den Markt sein.