Sparen durch Straßen-Verschmälerung

50 Mio. Euro muss Kärnten einsparen, Details zum Sparprogramm sollen in einer Regierungsklausur festgelegt werden. Angedacht ist, Landesstraßen zurückzubauen und damit Geld zu sparen. Manche Straßen wurden seinerzeit überbreit gebaut.

Insgesamt führen 2.700 Kilometer Landesstraßen durch Kärnten. Viele von ihnen wurden, mangels Autobahnen, zum damaligen Zeitpunkt, überbreit gebaut. Straßenreferent Gerhard Köfer (Team Kärnten Stronach) meinte diese Woche, man könne wenig befahrene Straßen bei Sanierungen von sechs auf viereinhalb Meter zurückbauen. Die Pläne sind aber nicht neu: Das Land Kärnten plant dies schon seit rund eineinhalb Jahren.

Straßenbreiten sind prinzipiell abhängig von der Verkehrsfrequenz. Gesetzlich geregelt ist dies in den Richtlinien und Vorschriften für das Straßenwesen (RVS) sagt Abteilungsleiter Volker Bidmon vom Land Kärnten. Man werde künftig bei Sanierungen darauf achten, dass nur die tatsächlich nötige Straßenbreite errichtet werde.

„Beträchtliches Einsparungspotenzial“

Der nicht mehr benötigte Rest der Straße wird adaptiert: Auf der alten B83 bei Arnoldstein-Federaun wurde zum Beispiel ein vollwertiger Radweg mit 2,50 Meter Breite errichtet. Das Einsparungspotenzial sei beträchtlich, so Bidmon. Wenn man im Winter weniger Salz benötige oder weniger Schneeräumen müsse und bei der nächsten Sanierung weniger Asphalt benötige, seien das beträchtliche Summen.

So wird angedacht, die Packer Straße (B70) zwischen Klagenfurt und Völkermarkt mittelfristig zu verschmälern. Ein Kilometer Fahrstreifen kostet rund 7.000 Euro pro Jahr. Darin enthalten sind beispielsweise Geräte- und Personal- sowie Erhaltungskosten. Bei einer Verschmälerung könnte man sich um die 20 Prozent ersparen.

Der Klagenfurter Bauingenieur und Ziviltechniker Herbert Horn begrüßt es prinzipiell, überbreite Straßen wie die B70 zurückzubauen, sieht aber Probleme im ländlichen Bereich. Durch die Benutzung von Straßen mit überbreiten Maschinen etwa von Landwirten komme es im Gegenverkehr oft zu gefährlichen Situationen. Eine Landesstraße solle laut Horn zumindest 4,50 Meter breit sein.