Waldbrände nach zwei Tagen gelöscht
Zwei Tage lang gab es Großeinsätze bei Möllbrücke und Stall, Hunderte Feuerwehrleute waren rund um die Uhr im Einsatz. Mittlerweile konnten die Brände gelöscht werden, sagte Donnerstagabend Einsatzleiter Johann Zmölnig. Die Löscharbeiten in den schwierigen und unzugänglichen Gelände haben den Einsatzkräften alles abgefordert - zumal viele von ihnen gerade erst von dem Einsatz auf der Göriacher Alm zurückgekehrt waren, wo ein Wald wochenlang brannte. Insgesamt drei Wochen lang standen Hunderte Feuerwehrleute aus dem Raum Lendorf, Sachsenburg und Stall im Einsatz, wie auch das Bundesheer mit seinen Hubschraubern.
Christian Debelak/Bundesheer
Schwierige Wasserversorgung
Der Brand bei Möllbrücke brach in etwa 1.200 Meter Seehöhe im steilen Gelände auf der Nigglai Alm aus. Die Rauchsäulen waren am Dienstagnachmittag weithin sichtbar. Das Löschwasser musste mühsam ins Gelände gebracht werden. Das Wasser wurde mit Hubschraubern aus der Drau oder im Pendelverkehr mit zwei Tankfahrzeugen geholt, sagte Herbert Haas, Einsatzleiter der Freiwilligen Feuerwehr Sachsenburg. Dazu musste erst eine zweite Forststraße für einen Kreisverkehr hergerichtet werden. Allerdings brauche eine Tour für einen Tankwagen über eine Stunde.
Christian Debelak/Bundesheer
Brandfläche wurde kontrolliert
Am Mittwoch wurde der Brand bei Möllbrücke unter Kontrolle gebracht, es musste aber weiter kontrolliert werden, außerdem mussten die Waldflächen weiter befeuchtet werden. Dass der Brand relativ rasch unter Kontrolle gebracht werden konnte, sei auch Glück gewesen, so Haas: „Es gab keinen Wind, deswegen blieb das Feuer nur am Boden.“ Auch in der Nacht waren die Feuerwehrleute auf der Nigglai Alm im Löscheinsatz. Sie brachten Wasser zum Brand, bekämpften Feuer und Glutnester und benetzten den Waldrand, damit sich das Feuer nicht ausbreitet.
ORF/Martin Moser
Mölltall: Brandherd nur mit Hubschrauber erreichbar
Auch in der Wöllatratten bei Stall im Mölltal wurde am Dienstag auf 2.100 Meter Seehöhe ein Waldbrand auf rund 500 Quadratmetern entdeckt. Sechs Feuerwehren wurden alarmiert. Am Mittwoch konnte der Brand unter Kontrolle gebracht werden. Die Löscharbeiten waren ebenfalls sehr schwierig, denn den Brandherd kann man nur zu Fuß erreichen. Feuerwehrleute, Werkzeug und Löschwasser mussten deswegen mit dem Hubschrauber zum Brandherd geflogen werden.
Der Brand wurde laut Bezirkshauptmannschaft Spittal durch Schwendarbeiten ausgelöst. Die Ursache für das Feuer auf der Nigglai Alm ist noch unbekannt.
Nach drei Wochen: Brand aus am Plankogel
Brand aus konnte am Dienstag nach drei Wochen für den gefährlichen Waldbrand am Plankogel bei Lurnfeld gegeben werden. Dort mussten sich die Feuerwehrmänner anseilen und sichern lassen, damit sie die Glutnester erreichen konnten. Seit 22. April standen täglich bis zu 300 Einsatzkräfte der Feuerwehren, der Bergrettung, des Bundesheeres und des Roten Kreuzes im Einsatz. Ohne Löschhubschrauber wäre der großflächige Brand laut Einsatzleitung nicht zu löschen gewesen. 70 Hektar Waldfläche wurden vernichtet - mehr dazu in Waldbrand Lurnfeld: Kein Ende in Sicht.
APA/Bundesheer/Michael Steinberger
Trockenheit machte Wassertransporte nötig
Seit rund 40 Tagen hat es in Kärnten nicht mehr flächendeckend geregnet. Am Wochenende mussten im Raum St. Veit an der Glan und Feldkirchen die Feuerwehren ausrücken, um Wassertransporte durchzuführen. Ernteausfälle sind zu erwarten - mehr dazu in Trockenperiode: Wasser wird knapp. Nach dem Wetterumschwung dürfte die Waldbrandgefahr etwas entschärft sein, für Freitag wurden ja flächendeckende Regenfälle angesagt.