k.e.-Theater stoppt vorerst Produktionen

Das „klagenfurter ensemble“ (k.e.) muss bis auf Weiteres alle Produktionen stoppen, weil das Geld fehlt. Förderungen von Land Kärnten und Stadt Klagenfurt blieben bisher aus. Derzeit bleiben nur 140.000 Euro vom Bund, die reichen bis Ende Mai.

Das Einfrieren der Ermessensausgaben des Landes Kärnten hat überall Folgen. Das Museum Moderner Kunst stoppt die Sommerausstellungen, Vereine kämpfen ums Überleben, auch den Literaten geht das Geld aus - mehr dazu in Sparmaßnahmen: Literaten ohne Geld.

Eine Premiere noch auf dem Spielplan

Wie Gerhard Lehner, Künstlerischer Leiter des „klagenfurter ensemble“ bei einer Pressekonferenz erklärte, stoppt das Ensemble bis auf Weiteres alle Produktionen: „Am 18. Mai haben wir noch die Premiere des Stücks ‚Die Nerven der Fische‘ - das läuft bis 30. Mai. Und dann sperren wir zu, bis wieder Subventionen fließen.“

Lehner sagte, vom Bund habe man heuer 140.000 Euro bekommen, damit habe man bis jetzt den Betrieb bestritten. Doch die Förderungen von Stadt und Land fehlen noch. Wegen der Gemeinderatswahl gibt es in Klagenfurt noch kein Budget, was sich auch auf die Auszahlung der Kulturförderungen auswirkt. Doch ob das „klagenfurter ensemble“ auch heuer, wie im Vorjahr, 110.000 Euro bekommt, sei laut Lehner unklar - denn auch die Stadt müsse sparen.

Förderungen des k.e.

Das „klagenfurter ensemble“ bezog im Jahr 2014 Förderungen in der Höhe von 325.000 Euro bezogen (140.000 Euro vom Bund, 75.000 Euro vom Land und 110.000 Euro von der Stadt). Das Gesamtbudget liegt bei rund 400.000 Euro.

Warten auf 40.000 Euro vom Land

Vom Land erwartet Lehner noch vertraglich zugesicherte 40.000 Euro, die nach Vorlage des Jahresabschlusses ausgezahlt werden - doch mit dieser Summe werde man keine großen Sprünge machen können, erklärt der Künstlerische Leiter: „Die 40.000 Euro sind per Dreijahresvertrag vereinbart - viel zu wenig Geld. Eine Produktion kostet zwischen 60.000 und 70.000 Euro“, so Lehner, der sich vom Land eine deutlich höhere Förderung wünscht.

Vier Mitarbeiter betroffen

Der Produktionsstopp des „klagenfurter ensembles“ betrifft vier Mitarbeiter, die mit Juni gekündigt werden. Und auch eine Produktion hätte man schon am Spielplan gehabt: „Die Loiblsaga“ hätte im Juni Premiere feiern sollen, laut Ensemble-Sprecherin Tina Perisutti haben bereits Schulklassen ihren Besuch des Stückes zugesagt, welche das vor 70 Jahren befreite Konzentrationslager am Loiblpass thematisiert. Die Premiere von „Die Loiblsaga“ wird nun auf unbestimmte Zeit verschoben.

Künstler demonstrieren

Ganz ähnliche Sorgen hat auch die IG KiKK, die Interessensvertretung der freien Kulturinitiativen in Kärnten. Sie kündigte für Dienstag eine Demonstration gegen den Zahlungsstopp des Landes an, mit Beginn um 12.00 Uhr am Alten Platz in Klagenfurt.

Links: