Dienstfreistellung: Feuerwehr drängt auf Lösung

Schon den zehnten Tag kämpfen Feuerwehrleute bei Lurnfeld gegen den Waldbrand und die gefährlichen Glutnester. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren verbrauchen für die Einsätze ihre Urlaube. Die Feuerwehr kritisiert, dass es noch immer keine gesetzliche Regelung gibt.

Hunderte Feuerwehrleute arbeiten derzeit von Tagesanbruch bis zur Dämmerung auf dem Plankogel bei Lurnfeld, um die restlichen Glutnester zu löschen – mehr dazu in Waldbrand: Regen blieb aus. Wenn sie ins Tal kommen, sind sie erschöpft, wenn sie am nächsten Tag wieder in ihrer Firma gebraucht werden, kommen Kollegen von anderen Feuerwehren. Das bringt mit sich, dass die neuen Einsatzkräfte neu eingewiesen und dass weite Anfahrten in Kauf genommen werden müssen, sagt Einsatzleiter Johann Zmölnig: „Wir haben auch Helfer aus Völkermarkt und Wolfsberg, die ein bis zwei Stunden zum Einsatzort fahren.“

Zmölnig: Fühlen uns in Stich gelassen

Ein Großeinsatz wie jener am Lurnfeld rückt wieder einmal eine Problematik in den Vordergrund, für die die Politik seit Jahrzehnten keine Lösung findet: Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren brauchen für ihre Einsätze dienstfrei, so mancher Feuerwehrmann verbraucht einen Großteil seines Jahresurlaubes dafür. Eine gesetzliche Lösung dafür lässt weiter auf sich warten. Eine solche wäre auch im Sinne der Firmen. Denn kleine Firmen mit wenigen Mitarbeitern können nicht ihre Existenz aufs Spiel setzen, um tagelange Feuerwehreinsätze ihrer Mitarbeiter zu ermöglichen.

„Politische Lösung“

Johann Zmölnig fordert erneut eine politische Lösung für die Firmen und ihre Mitarbeiter: „Es kann nicht sein, dass das nicht lösbar ist oder das Problem negiert wird.“ Die Einsatzkräfte würden alle Ausbildungen in ihrer Freizeit absolvieren, um dann ihren Mitmenschen in Not helfen zu können: „Wir fühlen uns von der Politik in Stich gelassen.“ Zmölnig fordert deswegen eine rasche bundesweite Regelung.

In einer Aussendung forderte die FPÖ am Donnerstag die Landesregierung auf, in Verhandlungen mit der Bundesregierung sicherzustellen, dass eine bundesweite Rechtsgrundlage für die Freistellung von Feuerwehrleuten für Einsätze und Ausbildung ehestmöglich geschaffen werde. Damit solle die nötige Dienstfreistellung ermöglicht, aber auch die Belastung für die Arbeitgeber so gering wie möglich gehalten werden.

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