Museum Liaunig eröffnet nach Umbau

Mit einer räumlichen Erweiterung und zwei neuen Ausstellungen eröffnet das Liaunig Museum in Neuhaus/Suha am 26. April die Saison. Gestartet wird unter anderem mit der Sonderschau „Wirklichkeiten“ und einer Ausstellung des Iren Sean Scully.

Das aus bisher vier markanten Baukörpern bestehende Museum, welches über eine der umfangreichsten Sammlungen österreichischer Kunst seit 1945 verfügt, wurde nun um einen dreieckigen Bau ergänzt. Darin sind ein Sonderausstellungsraum mit anschließendem Atrium, weitere Depotflächen und zwei unterirdisch gelegene Ausstellungsräume untergebracht.

Porträtminiaturen und alte Gläser

In einem der neuen Ausstellungsräume zeigt der Hausherr, der Industrielle Herbert Liaunig, seine Sammlung an dekorativen Gläsern aus dem 16. bis 19. Jahrhundert. Der Bogen spannt sich von den Anfängen europäischer Glaskunst in Venedig bis Erzeugnissen für den Wiener Kongress. In Summe sind es 120 Exponate. In den Vitrinen des zweiten neuen Raumes sind insgesamt 100 Porträtminiaturen aus demselben Zeitraum zu sehen. Zu ihnen zählen viele Porträts der Habsburger, darunter auch ein Selbstbildnis der Erzherzogin Maria Anna.

Sonderschau „Wirklichkeiten“

In der großen Ausstellungshalle und dem daran anschließenden Grafikraum hat der Leiter der Kunsthalle Krems, Hans-Peter Wipplinger, die Sonderschau „Wirklichkeiten“ kuratiert. Unter diesem Namen wirkte eine lose und heterogene Künstlergruppe, die ihren ersten gemeinsamen Auftritt 1968 in der Wiener Secession hatte. Jedem der Mitglieder, Wolfgang Herzig, Martha Jungwirth, Kurt Kocherscheidt, Peter Pongratz, Franz Ringel und Robert Zeppel-Sperl ist ein Raum gewidmet.

Die Werksauswahl konzentriere sich auf die Hauptphase der Formation um das Jahr 1968, sagte Wipplinger. Die Exponate setzen sich aus Werken der Sammlung Liaunig und aus Leihgaben zusammen.

Ausstellung Sean Scully

Alle Bilder der zweiten neuen Ausstellung sind ausschließlich Leihgaben und wurden vom Maler selbst zur Verfügung gestellt: Der Ire Sean Scully, laut Kurator Peter Baum einer der besten Maler der vergangenen zehn Jahre, eröffnet damit erst den kürzlich fertiggestellten Raum für Sonderausstellungen. 17 Gemälde und vier Aquarelle werden bis 31. Oktober zu sehen sein.

Bei der feierlichen Eröffnung am Samstag werden unter anderem Bundespräsident Heinz Fischer und Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) erwartet. Ab Sonntag ist das erweiterte Museum dann auch für das Publikum geöffnet. Aus diesem Anlass wird ein Sonderpostamt eingerichtet, das ab 10.00 Uhr geöffnet ist. Auch eine Sondermarke wird aufgelegt und hält bei dieser Gelegenheit ihren Ersttagsstempel.

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• Museum Liaunig