Flughafen-Sanierung: Warten auf die EU

Der Klagenfurter Flughafen muss saniert werden. Förderzusagen von Land und Stadt gibt es, was fehlt ist die Zusage der EU. Diese prüft, ob die Beihilfen der öffentlichen Hand gerechtfertigt sind. Das birgt wiederum ein Problem beim Anwerben neuer Fluglinien. Diese lassen sich mit Zusagen Zeit.

Bereits vor einem halben Jahr wurde beschlossen, dass Land und Stadt Klagenfurt 15 Millionen Euro bereitstellen. Weitere 15 Millionen kommen vom Flughafen selbst, wobei eines der wichtigsten Vorhaben die Erneuerung der Landebahn ist. Land und Stadt bekennen sich auf Anfrage des ORF zu dem Projekt. Am Flughafen Klagenfurt wird mit einem positiven Bescheid der EU noch im Juli gerechnet. Dann nämlich ginge sich der Zeitplan noch problemlos aus, sagte der Geschäftsführer des Flughafens, Max Schintlmeister.

Ersatzmaschine für Germanwings

ORF/Bernd Radler

Die Rollbahn des Flughafens muss saniert werden

Die Ausschreibungen könnten noch heuer im September gemacht werden, ab dem nächsten Frühjahr könnte gebaut werden. Noch rechtzeitig, bevor der Flugverkehr aus sicherheitstechnischen Gründen eingeschränkt werden müsste. Schintlmeister: „Ich sag immer es ist wie beim Auto und dem Pickerl. Wir haben für unseren Flughafen das Pickerl bis 2017 – nur die Polizei kann immer noch die Nummerntafel wegnehmen, wenn das Auto nicht in einem betriebssicheren Zustand ist.“

Marketing bereitet Schwierigkeiten

Eine direkte Auswirkung hat die Wartezeit auf die EU-Entscheidung aber auf die Anwerbung neuer Fluglinien. Bevor klar ist, wie es mit dem Flughafen Klagenfurt weiter geht, lassen diese sich mit ihrer Entscheidung Zeit. Geschäftsführer Max Schintlmeister: „Es gibt schon wieder Interesse von Fluggesellschaften, aber jeder Fluglinien-Manager googelt. Und wenn er sich nicht sicher sein kann, dass der Flughafen bestehen bleibt, dann tut sich eine Fluglinie einfach schwer, eine Entscheidung zu treffen. Denn die ersten drei Jahre sind defizitär für eine Fluggesellschaft. Wenn diese also im ersten Jahr einsteigen und dann Geld verbrennen und nicht wissen, dass sie in der Zukunft damit Geld verdienen können, dann fangen die gar nicht an. Wenn wir offiziell sagen können: Den Flughafen gibt es garantiert, dann wird auch das Marketing wieder eine Spur einfacher werden.“

Verdoppelung der Fluggäste wäre nötig

Dass der Klagenfurter Flughafen Potenzial hat, zeige sich auch daran, dass er derzeit einen Überschuss von 700.000 Euro erwirtschafte, sagte Schintlmeister. Freilich wäre der doppelte Betrag und damit eine Verdoppelung der Fluggäste nötig, um alle Unkosten zu decken.

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