Strikter Sparkurs im Kulturreferat

Kulturreferent Christian Benger (ÖVP) hat einen weiteren Sparkurs angekündigt. Die Causa Hypo und der HCB-Umweltskandals würden das Land dazu zwingen. Beim Festival Transformale werden weitere 100.000 Euro gekürzt, es werde nur noch einzelne Projekte geben.

Die jüngsten Ereignisse rund um die Hypo-Abbaubank Heta und die Kosten durch den HCB-Umweltskandal würden das Land vor neue finanzielle Herausforderungen stellen und einen strikten Spar- und Restrukturierungs-Kurs verlangen, sagte Benger am Dienstag in einer Aussendung. Benger: „Vorrangig ist es, den laufende Betrieb sicher zu stellen. Es geht jetzt nicht mehr um Begehrlichkeiten. Es geht um Notwendigkeiten.“ Wo es nicht vertragliche Verbindlichkeiten gebe, werde in allen Bereichen gespart, bestätigte am Dienstag auch Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Das ist eine zwangsläufige Maßnahme, um nicht unlauter zu sein.“

Die Einsparmaßnahmen würden natürlich auch das Kulturreferat treffen: „Das Finanzreferat hat auch über die Kultur eine Kreditsperre von mehr als einer Million Euro verhängt. Diese Situation verlangt Redimensionierungen quer durch das Kulturreferat.“ Es werden nun vermehrt Förderabsagen an die Förderwerber geben, weil aktuell keine Zusagen gemacht werden dürften.

Benger: „Auf Dachmarke Transformale verzichten“

Gespart werde auch beim alle zwei Jahre stattfindenden Festival Transformale, das heuer wieder am Programm steht. Das Budget dafür sei bereits im Herbst von ursprünglich 600.000 auf 450.000 Euro gekürzt worden, „damit ist es aber nicht getan“, so Benger. Weitere 100.000 Euro würden nun eingespart. Sämtliche Aktivitäten im Bereich des Marketings und der kulturtouristischen Maßnahmen würden sofort eingestellt und die Verträge mit den Kuratoren aufgelöst. Für einige Projekte habe es aber schon Vorarbeiten und schriftliche Zusagen gegeben, diese würden finanziert. Die Projekte sollen als Einzelprojekt abgehandelt werden. Auf die Dachmarke der Transformale müssten die Projektbetreiber aber verzichten.

Gantschacher: Eine Bankrotterklärung

Ohne intelligente Kulturförderung wird es aber künftig nicht gehen, betonte der Leiter der Kulturinitiative arbos, Herbert Gantschacher, in einer ersten Reaktion auf die angekündigten Sparmaßnahmen. In der Kultur müsse genauso wie in der Wirtschaft investiert werden: „Wenn man die eigene Kultur nicht finanziert, droht ein kultureller Identitätsverlust, eine kulturelle Bankrotterklärung.“

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