Optikereinbrüche: Organisierte Banden

Einbrüche in Optikergeschäfte, teilweise mit brachialer Gewalt wie am vergangenen Freitag, dürften auf das Konto organisierter Banden gehen. Überwachungsvideos helfen oft nicht weiter, weil die Täter nicht öfter an einem Ort zuschlagen. Viele kennen ihre Auftraggeber gar nicht.

Niemand scheint die Täter zu kennen, die Freitagfrüh mit einem roten Auto als Rammbock in das Optikergeschäft in der Klagenfurter Kramergasse einbrachen. Trotz der hochwertigen Bilder aus der Überwachungskamera meldeten sich keine weiteren Zeugen - mehr dazu in Einbrecher rasen mit Auto in Optikerladen.

Die Unbekannten waren nicht maskiert, ihr Vorgehen einmalig für Kärnten, sagte Oberst Christian Martinz vom Landeskriminalamt. Sie verzichten auf Masken, weil sie am Ort des Einbruchs völlig unbekannt seien und gleich wieder verschwinden.

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Banden nehmen Aufträge entgegen

Die beiden unbekannten Täter von Klagenfurt gehörten vermutlich zur Rammbock-Bande und sind Teil einer mafiosen Organisation, einem losen Täterverbund, der gezielt Auftragstaten durchführt. Die Mitglieder werden zumeist im Osten Europas rekrutiert und kennen ihre eigenen Auftraggeber nicht, so Martinz: „Sie kennen maximal einen Mittelsmann, der ihnen die Aufträge gibt, auch der kennt den Chef der Organisation nicht.“

Zeugen gesucht

Die gestohlenen Waren, in diesem Fall 300 Sonnenbrillen, landen auf Märkten im Ausland. Nachweisen kann man solchen Tätern meist nur einen oder zwei Einbrüche. Die beiden Optikereinbrecher von Freitag wird man in Kärnten eher nicht wiedersehen. Die Polizei sucht deshalb nach ähnlichen Fällen, so Martinz. Auch Zeugen werden weiter gesucht: Die Rammbockbande hatte das rote Auto vor der Tat im Großraum Villach gestohlen, die Täter hielten sich also einige Stunden dort auf. Vielleicht gibt es dort Zeugen, hofft die Polizei.