Tourimus: Proteste gegen Steuerreform

Kärntner Wirte und Hoteliers haben am Dienstag in Wien gegen die geplante Steuerreform protestiert. Vor allem geht es um die geplant Erhöhung der Mehrwertsteuer für Zimmer von zehn auf 13 Prozent und Registrierkassenpflicht.

Der Spartenobmann der Tourismuswirtschaft in der Kammer, Helmut Hinterleitner, sagte, bei dieser Steuerreform verteile die Bundesregierung Geld, das sie den Tourismusunternehmern zuvor aus der Tasche ziehe.

Wirte Protest Steuerreform Wien

WKO

Memorandum übergeben

Sigismund E. Moerisch, Sprecher der Kärntner Hotellerie, ergänzte, dass die Tourismuswirtschaft ihre Standorte nicht auslagern könne. Investitionen, Arbeit und Wertschöpfung bleiben somit im Land. Eine Abordnung der Demonstranten überreichte Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ), Vizekanzler Reinhold Mitterlehner und Finanzminister Hans Jörg Schelling (beide ÖVP) ein Memorandum der Tourismuswirtschaft, das den Ernst der Lage drastisch schildere, so die Aussendung der Wirtschaftskammer.

Moerisch sagte, auf den ersten Blick sei eine Mehrwertsteuererhöhung von zehn auf 13 Prozent nicht viel zu sein. Tatsache sei aber, dass es sich dabei um eine 30-prozentige Steuererhöhung handle. Bei der derzeitigen angespannten Wirtschaftslage seien viele Betriebe nicht in der Lage, die Steuererhöhung an die Gäste weiterzugeben.

„Gegen Pauschalverdacht“

Außerdem solle die ohnehin schon unrealistische Abschreibdauer für Gebäude von 33 Jahren auf 40 Jahre angehoben und die Weitergabe des Betriebes an die nächste Generation mit höherer Steuer belegt werden. Weiters wehren sich die Unternehmer gegen den Pauschalverdacht, alle Unternehmer wären Steuerhinterzieher. Wirtesprecher Stefan Sternad sagte, Einnahmen sollen korrekt abgerechnet und versteuert werden, man lasse sich aber nicht pauschal diskreditieren.

Sternard fragte sich, ob jemand darüber nachgedacht habe, wie ein Maronibrater oder ein Würstelstand eine elektronische Registrierkasse handeln solle, oder wie ein kleiner Wirt, dem im Monat vielleicht gerade 1.000 Euro zum Leben bleiben, ein teures Kassensystem anschaffen und permanent warten solle, so Sternad.

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