Stichwahlen: Machtwechsel in Feldkirchen

Bei den Bürgermeisterstichwahlen ist in Feldkirchen SPÖ-Bürgermeister Robert Strießnig von Martin Treffner (ÖVP) abgelöst worden. In Hermagor reichten Siegfried Ronacher (SPÖ) sieben Stimmen zum Sieg. Insgesamt gab es leichte Verluste für die SPÖ.

168.000 Menschen waren wahlberechtigt. Am häufigsten traten bei der Stichwahl SPÖ-Kandidaten gegen solche der ÖVP an. 50 Prozent plus eine Stimme brauchte ein Kandidat für den Sieg. Die SPÖ hält bei 60 Bürgermeistersesseln, ein Verlust von acht Gemeinden - mehr dazu in Leichte SPÖ-Verluste bei Bürgermeisterwahlen. In Klagenfurt gab es ein spannendes Duell zwischen Christian Scheider (FPÖ) und Maria Luise Mathiaschitz (SPÖ), das die SPÖ-Kandidatin mit 53 Prozent für sich entschied - mehr dazu in Klagenfurt: Mathiaschitz neue Bürgermeisterin.

Farbwechsel in Feldkirchen

In Feldkirchen gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen dem amtierenden Bürgermeister Robert Strießnig (SPÖ) und Martin Treffner (ÖVP). Letztlich konnte Treffner die Wahl mit 52,01 Prozent für sich entscheiden. In Feldkirchen ist es nicht das erste Mal, dass es nach Bürgermeisterwahlen zu einem politischen Farbwechsel kommt. So folgte Strießnig auf einen FPÖ-Bürgermeister, der seinerseits einen ÖVP-Bürgermeister abgelöst hatte.

Stichwahl 2015 Bürgermeister Hauptgeschichte Treffner

ORF/Mursteiner

Martin Treffner (ÖVP) ist neuer Bürgermeister von Feldkirchen

„Ganz ehrlich“, er habe mit dem Sieg nicht gerechnet, sagte Treffner. Die ÖVP hat keine Mehrheit in Stadtsenat und Gemeinderat. Einen Wunschpartner habe er nicht, so Treffner: Alle Fraktionen seien zur Zusammenarbeit eingeladen. Auch er sei vom Ergebnis überrascht, sagte Strießnig in einer ersten Reaktion zum ORF. Als Konsequenz werde er aus seinen politischen Ämtern zurücktreten: „Wenn man Bürgermeister war, gibt es keine politische Funktion mehr, die man ausüben möchte. Dann sollte man Platz machen.“

Sehr knappes Ergebnis in Hermagor

In Hermagor gab es ein denkbar knappes Wahlergebnis: SPÖ-Bürgermeister Siegfried Ronacher konnte sein Amt mit einem Vorsprung von nur sieben Stimmen (50,07 Prozent) gegen Herausforderer Leopold Astner (ÖVP) verteidigen.

Hermagor Ronacher

ORF

Hermagors SPÖ-Bürgermeister Siegfried Ronacher

Die SPÖ Hermagor sei weiterhin geschlossen, meinte Wahlsieger Ronacher. Eine gute Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen werde fortgeführt. Arbeitsplätze und finanzierbare Wohnungen seien die Hauptthemen der politischen Arbeit für die nächsten Jahre. Astner zeigte sich vom knappen Ergebnis nicht überrascht, es habe einen „Kampf um jede Stimme“ gegeben. Immerhin habe er aber das bisher beste Ergebnis eines ÖVP-Kandidaten erzielt. Er werde deswegen das Amt des Vizebürgermeisters gerne annehmen, einen zusätzlichen Stadtratsitz habe die ÖVP bereits gewonnen.

Bürgermeistersessel für Team Stronach

Das Team Stronach (TS) errang in Kärnten einen Bürgermeistersessel. Der amtierende Gemeindechef von St. Georgen im Lavanttal, Karl Markut, gewann die Stichwahl gegen SPÖ-Konkurrent Markus Wutscher mit Zweidrittelmehrheit. Markut war selbst lange bei der SPÖ gewesen, auf Gemeindeebene wurde ihm der Farbenwechsel offenbar nicht übel genommen.

Karl Markut verlässt SPÖ

APA/Eggenberger

Karl Markut, einziger TS-Bürgermeister des Landes

TS-Landesrat Gerhard Köfer, selbst von der SPÖ zum TS gekommen, sah einen politischen „Sensationserfolg“. Markut sei einer der „Gründungsväter und Leitfiguren unserer noch sehr jungen Bewegung“, so Köfer in einer Aussendung.

Die slowenische Einheitsliste konnte einen zweiten Bürgermeistersessel erringen. Bernard Sadovnik gewann in Globasnitz gegen SPÖ-Amtsinhaber Wolfgang Wölbl mit 54 zu 46 Prozent.

Preitenegg: Gleichstand bei Stichwahl

In Preitenegg (Bez. Wolfsberg) muss in 14 Tagen noch einmal gewählt werden. Die beiden Stichwahlkandidaten bekamen am Sonntag exakt gleich viele Stimmen, das gab es noch nie. Franz Kogler, der amtierende ÖVP-Bürgermeister von Preitenegg, muss sich damit noch einmal in einer Stichwahl dem SPÖ-Kandidaten Rochus Münzer stellen - mehr dazu in Preitenegg: Gleichstand bei Stichwahl.

Alle weiteren Wahlergebnisse

In Bleiburg konnte Stefan Johann Visotschnig (SPÖ) mit 53,42 Prozent sein Amt bestätigen, Herausforderer war Daniel Wriessnig (ÖVP).

An die SPÖ ging das Wahlduell in Brückl (Bezirk St. Veit): Burkhard Trummer setzt sich mit 58,01 Prozent gegen Michael Kitz (FPÖ, 41,99 Prozent) durch.

In Diex konnte FPÖ-Kandidat Anton Napetschnig die Wahl mit 53,78 Prozent vor ÖVP-Kandidat Anton Polessnig (46,22 Prozent) für sich entscheiden.

Einen klaren Wahlsieg gab es in Feistritz ob Bleiburg für Hermann Srienz (SPÖ), der sich mit 68,39 Prozent gegen Friedrich Flödl (Liste für alle) durchsetzte.

ÖVP-Kandidat Christian Poglitsch gewann die Wahl in Finkenstein mit 54,06 Prozent gegen den früheren SPÖ-Bürgermeister Walter Harnisch.

Ein eindeutiges Votum gab es in Frantschach für SPÖ-Kandidat Günther Vallant, der sich mit 61,11 Prozent gegen Ernst Vallant (Liste Hirzbauer) durchsetzte.

In Gallizien gewann ÖVP-Kandidat Hannes Mak mit 53,44 Prozent gegen Holger Miggitsch (SPÖ).

FPÖ-Kandidat Christian Müller setzte sich in Gitschtal (Bezirk Hermagor) mit 63,62 Prozent gegen SPÖ-Kandidat Ewald Johann Wastian durch.

Einen FPÖ-Bürgermeister gibt es weiter in Gmünd: Josef Jury wurde mit 55,84 Prozent wiedergewählt und setzte sich damit gegen SPÖ-Kontrahentin Heidemarie Penker durch.

Einen Bürgermeistersessel für die Volksgruppe brachte die Wahl in Globasnitz: Bernhard Sadovnik (Einheitsliste) gewann mit 53,97 Prozent gegen SPÖ-Kandidat Wolgang Wölbl.

Gnesau wird in den nächsten sechs Jahren von ÖVP-Bürgermeister Erich Stampfer regiert, der mit 50,76 Prozent knapp gegen Bruno Stampfer (Namensliste) gewann, der 49,24 Prozent erhielt.

In Keutschach gibt es nach diesem Wahltag einen neuen Bürgermeister: Mit 40,68 Prozent der Stimmen verlor Gerhard Oleschko, der mit einer parteilosen Liste antrat, gegen seinen SPÖ-Herausforderer Karl Dovjak, der die Wahl mit 59,32 Prozent der Stimmen eindeutig gewann.

FPÖ-Kandidat Hermann Jantschgi konnte die Stichwahl in Kirchbach (Bezirk Hermagor) mit 56,66 Prozent gewinnen, sein Kontrahent Markus Salcher (SPÖ) erhielt 43,34 Prozent der Stimmen.

Eine Bürgermeisterin setzte sich auch in Klein St. Paul (Bezirk St. Veit) durch: Gabriele Dörflinger (SPÖ) gewann mit 62,89 Prozent klar gegen Herausforderer Siegfried Gaber (Liste GUT) durch.

Auch in Krumpendorf regiert nun wieder Frauenhand. Hilde Gaggl (ÖVP) setzte sich mit 59,61 Prozent gegen Amtsinhaber Peter Nemec (SPÖ) durch, dessen Vorgängerin sie auch war.

Alle Ergebnisse in ORF.at/wahl

In ORF.at/wahl von kaernten.ORF.at finden Sie alle Ergebnisse der Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen und auch der Stichwahl am Sonntag.

Eine Bürgermeisterin konnte sich in Lendorf (Bezirk Spittal) durchsetzen: Marika Lagger-Pöllinger (SPÖ, 56,28 Prozent) setzte sich gegen ÖVP-Kandidat Josef Wielscher (43,72 Prozent) durch.

ÖVP-Kandidat Anton Schmidt erreichte in Maria Saal einen Wahlsieg mit 60,47 Prozent gegen SPÖ-Kandidat Karl Lerchbaumer.

In Maria Wörth setzte sich ÖVP-Kandidat Markus Perdacher gegen Robert Schmidhofer (Liste Lebenswert Maria Wörth + Grüne) mit 56,92 Prozent der Stimmen durch.

Ein eindeutiges Votum gab es in Millstatt (Bezirk Spittal) für SPÖ-Kandidat Johann Schuster, der sich mit 66,79 Prozent gegen ÖVP-Kandidat Wolfried Koller durchsetzte.

Richard Unterreiner (Liste Gemeinsames Mörtschach) ist neuer Bürgermeister von Mörtschach (Bezirk Spittal). Er gewann die Wahl mit 58,80 Prozent vor ÖVP-Kandidat Manfred Kramser (41,20 Prozent).

Neuhaus (Bezirk Völkermarkt) wird in den nächsten sechs Jahren von SPÖ-Kandidat Gerhard Visotschnig regiert, der mit 54,68 Prozent gegen Peter Tramputsch (Namensliste) gewann.

In Nötsch gewann ÖVP-Kandidat Alfred Altersberger mit 61,36 Prozent gegen SPÖ-Kandidat Alexander Rachoi (38,64 Prozent).

Wilhelm Pacher (ÖVP) gewann in Obervellach mit 52,21 Prozent das Wahlduell gegen Paul Pristavec (Liste MUT).

Eine Bürgermeisterkandidatin gewann die Wahl in Pörtschach am Wörthersee: Silvia Häusl-Benz (ÖVP) setzte sich mit 52,02 Prozent gegen den bisherigen Bürgermeister Franz Arnold (FPÖ) durch.

In Radenthein gibt es ebenfalls einen Machtwechsel, dort verlor Martin Hipp mit 41 Prozent gegen den mit einer Namensliste angetretenen Michael Maier, der 2009 noch als ÖVP-Kandidat ausgeschildert war.

Knapp gewann in Sittersdorf (Bezirk Völkermarkt) SPÖ-Kandidat Jakob Strauß mit 50,41 Prozent (ein Plus von zwölf Stimmen) gegen Willibald Wutte (Liste Wutte).

In Steindorf am Ossiacher See setzte sich Georg Kavalar (Liste Kavalar) mit 59,61 Prozent gegen FPÖ-Kandidat Manfred Schinegger durch.

In Steuerberg (Bezirk Feldkirchen) setzte sich in der Stichwahl Karl Petritz (ÖVP) mit 59,26 Prozent der Stimmen gegen Andreas Zitterer (FPÖ) durch, der 40,74 Prozent der Stimmen bekam.

In Stockenboi wurde Hans Jörg Kerschbaumer (FPÖ) mit 54,44 Prozent der Stimmen gewählt und setzte sich damit gegen ÖVP-Kandidat Josef Anichhofer durch.

In Trebesing (Bezirk Spittal) gewann Christian Genshofer (SPÖ) mit 58,23 Prozent der Stimmen gegen Gerhard Koch (ÖVP).

In Treffen (Bezirk Villach-Land) konnte sich Bürgermeister Klaus Glanznig (SPÖ) in der Stichwahl eindeutig gegen FPÖ-Herausforderer Bernhard Gassler durchsetzen.

FPÖ-Kandidat Gerhard Koch setzte sich in Weißensee mit 53,58 Prozent gegen SPÖ-Kandidat Johann Weichsler durch.

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