SPÖ gewinnt Kärnten-Wahlen

Am Sonntag sind in den 132 Kärntner Gemeinden Gemeinderäte und Bürgermeister gewählt worden. Die SPÖ führt mit 40,23 Prozent der Stimmen, ein Plus von gut drei Prozentpunkten, gefolgt von der ÖVP mit 22,5 Prozent der Stimmen. Die Grünen legten drei Prozent zu. Spannend wird die Stichwahl in Klagenfurt.

Wahlberechtigt waren mehr als 464.300 Personen, 2.500 Mandate waren zu vergeben. Parallel dazu kandidierten 397 Männer und 35 Frauen für das Bürgermeisteramt. Die SPÖ gewann mit 40,23 Prozent der Stimmen, gegenüber 2009 ein Plus von 3,58 Prozentpunkten. Die ÖVP erreichte 22,51 Prozent (2009: 20,41 Prozent). Die FPÖ erreichte 17,96 Prozent (2009 erreichte das BZÖ 30,94 Prozent). Der Absturz der Landtagswahl, bei der die FPÖ ein Minus von 28 Punkten einstecken musste, wiederholte sich damit nicht.

ORF-Wahlgrafik

Die Grünen traten in 44 der 132 Gemeinden an und erreichten gesamt 5,59 Prozent, 2009 waren es 3,3 Prozent gewesen. Ein Teil der Wählerstimmen ging diesmal mit 13,71 Prozent an sonstige Parteien, 2009 waren es 6,58 Prozent. NEOS trat in sieben Gemeinden an, den Einzug in den Gemeinderat schaffte die Partei in Klagenfurt, Villach, Spittal, Wolfsberg und Krumpendorf.

Stichwahl in Klagenfurt

In Klagenfurt kommt es zu einer Stichwahl zwischen dem amtierenden Bürgermeister Christian Scheider (FPÖ) und SPÖ-Vizebürgermeisterin Maria Luise Mathiaschitz - mehr dazu in Stichwahl in Klagenfurt. In Villach erreichte SPÖ-Kandidat Günther Albel nicht nur ohne Stichwahl die Verlängerung seiner Amtszeit, die SPÖ holte auch die „Absolute“ im Stadtsenat zurück, die sie 2009 verloren hatte - mehr dazu in Villach: SPÖ erreichte „Absolute“.

Aufregung um vorzeitig veröffentlichte Wahlergebnisse

Kurz gab es am Sonntag Aufregung um vorzeitig veröffentlichte Wahlergebnisse aus dem Lesachtal - mehr dazu in Wahlergebnisse vorab auf Facebook. Folgen habe das jedoch nicht, hieß es von der Landeswahlbehörde. Künftig sei es aber vielleicht sinnvoller, alle Wahllokale gleichzeitig zu schließen.

Einheitsliste hielt Bürgermeister in Eisenkappel

Die im gemischtsprachigen Gebiet mit unterschiedlichen Fraktionsnamen antretende slowenische Einheitsliste/Enotna lista (EL) hielt ihren einzigen Bürgermeistersessel in Bad Eisenkappel/Železna Kapla. Franz-Josef Smrtnik setzte sich im ersten Wahlgang mit 52,8 Prozent der Stimmen durch, die EL verdoppelte ihre Mandate von vier auf acht und liegt mit 36,6 Prozent knapp vor der SPÖ, die auf 35,9 Prozent der Stimmen kam. Die grüne GESK mit Štefan Merkač flog aus dem Gemeinderat. Smrtnik sagte gegenüber dem ORF, er sei froh und stolz. Er werde sich bemühen, mit allen Fraktionen eng zusammenzuarbeiten. Er wolle mit der ländlichen Region etwas weiterbringen. Ausschlaggebend für seine Wahl seien seine sechs Jahre Arbeit, meinte Smrtnik. Im Team seien viele junge Leute, man schaffe das nur gemeinsam.

Auch in Globasnitz/Globasnica stehen die Chancen der EL auf den Bürgermeistersessel gut, Spitzenkandidat Bernard Sadovnik geht mit einem Ergebnis von 47,97 Prozent in die Stichwahl gegen Wolfgang Wölbl (SPÖ), der auf 41,12 Prozent kam. Die EL ist im Gemeinderat nun stärkste Fraktion und hält sieben Mandate, eines mehr als die SPÖ.

Die Ausgangssituation

Die SPÖ hatte bei dem Urnengang am Sonntag 68 Bürgermeister zu verteidigen, bei der Gemeinderatswahl 2009 kam sie auf 36,65 Prozent. Die FPÖ, 2009 noch als BZÖ angetreten, erreichte 30,94 Prozent und stellt 28 Gemeindechefs, die ÖVP hat 33 Bürgermeister und 20,41 Prozent der Stimmen geholt. Die Grünen schafften 2009 in 20 Kommunen den Einzug in den Gemeinderat, landesweit waren das 3,3 Prozent. Namenslisten holten 6,58 Prozent und drei Bürgermeister.

Bei den Freiheitlichen ist ein seriöser Vergleich mit 2009 schwer: Damals traten viele Kandidaten für das BZÖ an, gleichzeitig gab es vielerorts auch die FPÖ. Seither sind viele Kandidaten von Orange zurück zu Blau gewechselt. Das BZÖ kandidierte diesmal nur noch in fünf Gemeinden, viele der BZÖ-Bürgermeister von 2009 traten jetzt unter FPÖ-Flagge an. Offizielle Vergleichsergebnisse wird es von der Landeswahlbehörde deswegen nicht geben.

Links: