Hausordnungen sollen kinderfreundlicher werden

Eine Initiative von Stadt Klagenfurt und Land Kärnten will Kärnten kinderfreundlicher machen. So soll es in Mehrparteienhäusern zusätzliche neue Hausordnungen geben, die mehr Rücksicht auf die Bedürfnisse von Kindern nehmen.

Die neue kinder- und generationenfreundliche Hausordnung ist wie ein Comic mit Illustrationen ausgestattet. Sie behandelt die gängigsten Konflikte des Zusammenlebens: Lautes Lachen, verschmutzte Stiegenhäuser, Ballspielen im Hof - die neue Hausordnung wirbt hier für Verständnis. Denn Kinder haben - gemäß der Kinderrechtskonvention - das Recht auf Freizeit und Spielen. Gleichzeitig wird aber auch Respekt für die Älteren eingemahnt. Es ist eine Art Handlungsanleitung, wie man Streitigkeiten positiv und zur Zufriedenheit aller lösen kann. Die meisten bestehenden Hausordnungen seien im Gegensatz dazu alles andere als kinderfreundlich gestaltet, sagte die Kinder- und Jugendanwältin Astrid Liebhauser: „Kinder kommen auf der Stufe von Tieren und anderen Lärmerregern vor.“

Studie des Landes

Eine vom Land Kärnten in Auftrag gegebene Studie fragte: „Wie kinderfreundlich ist Kärnten?“ und kommt zu dem Schluss, dass sich alle Generationen gegenseitigen Respekt und Verständnis wünschen.

Kinder immer öfter Störfaktor

Tatsächlich nehmen viele Erwachsene Kinder im Alltag oft als Störfaktoren wahr. Auch wenn der Gesellschaft die Kinder ausgehen, denn nur noch in zehn Prozent aller Klagenfurter Haushalte leben Kinder. Trotzdem kommt es immer häufiger zu Konflikten, weiß auch Daniela Obiltschnig, Familienbeauftragte der Stadt Klagenfurt: „Wenn es darum geht, dass Kinder den Spielplatz benutzen - vor allem trifft es Jugendliche. Sie sind Attacken ausgesetzt, wo auch Erwachsene auf Kinder losgingen. Beim Spielen in den Wohnungen, beim Herumlaufen wird von unten nach oben geklopft. Bis hin zu Konflikten, wo Anwälte und Gerichte beschäftigt werden.“

kinderfreundliche Hausordnung

ORF

Detail der Comic-Hausordnung.

Ergänzende Hausordnung

Damit es gar nicht so weit kommt, wirbt die neue kinder- und generationenfreundliche Hausordnung für gegenseitiges Verständnis. Gänzlich ersetzen kann sie die alten Hausordnungen nicht, denn diese sind Teil der Mietverträge. Wohnbaugenossenschaften und Hausverwaltungen zeigen sich aber positiv, die neue Hausordnung ergänzend anzunehmen und anzubringen. Diese kann auf der Website der Stadt Klagenfurt und jener der Kinder- und Jugendanwaltschaft heruntergeladen werden.

Hausordnung als Grafik

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