Einheitsliste will vier Bürgermeistersessel

Die Einheitsliste (Enotna Lista, EL), die Partei der Kärntner Slowenen, tritt bei den Gemeinderatswahlen am 1. März in 22 vorwiegend Südkärntner Gemeinden an. In Bad Eisenkappel, Globasnitz, Zell-Pfarre und Feistritz strebt sie den Bürgermeistersessel an.

Bürgermeisterkandidaten der EL gibt es nicht in allen 22 Gemeinden. 2009 schaffte es die EL in 22 Gemeinderäte, wie heuer wieder kooperierte sie in Velden und Keutschach mit den Grünen. 2015 soll die Anzahl der Mandatare von 50 auf 57 anwachsen, dem „Höchststand“ von 1997. „Die zweite Messlatte sind natürlich die Bürgermeister“, sagt EL-Geschäftsführer Gabriel Hribar. Bad Eisenkappel mit Franz Josef Smrtnik soll gehalten werden, in Globasnitz, Zell-Pfarre und Feistritz ob Bleiburg rechnet sich die EL gute Chancen aus.

Keine Kandidatur in Klagenfurt

In Klagenfurt gibt es keine EL-Liste, dies sei auch ein „Materialproblem“, so Hribar. In Zukunft werde Klagenfurt aber wieder wichtiger für die Einheitsliste, wegen der „extremen Abwanderung“ aus dem ländlichen Raum steige in Klagenfurt der Anteil an slowenischsprachigen Kärntnern laufend.

Eine Besonderheit ist Sittersdorf, wo die EL mit FPÖ und ÖVP ein Bündnis eingegangen ist, um den SPÖ-Bürgermeister zu stürzen. „Wir haben uns auch gewundert, aber die Kollegen von der FPÖ wollten auf massiven Druck ihrer Bezirks- und Landespartei diese Konstellation mit uns machen.“

EL wurde zur Regionalpartei

Generell sieht Hribar die Akzeptanz der Volksgruppe im Wachsen. Aber auch in der Partei gebe es Anpassungen. „Die Definition im Statut wurde um den Begriff Regionalpartei ergänzt. Das sind wir schon immer gewesen, jetzt tragen wir es aber mehr nach außen.“ Von den 598 Kandidaten auf EL-Listen sind gut zehn Prozent deutschsprachig. „Reine Volksgruppenprobleme werden weniger, aber die Probleme des Lebensraums werden nicht weniger.“