Idee: Gäste investieren in Hotelrenovierung

Ein Kärntner Hoteleinrichter lässt mit einer ungewöhnlichen Idee aufhorchen: Wenn ein Hotelbetrieb investieren möchte, könnte er seine Gäste beteiligen. Für die Investition bekommen diese Gutscheine. Das sei vor allem für kleinere Betriebe mit geringem Kapital interessant.

Furnirent und Österreichs größte Crowdinvesting-Plattform Conda stellten eine Investitionsplattform namens Hotel-crowdfunding.com online, auf der Konsumenten in Hotelrenovierungen „investieren“ können. Im Gegenzug erhalten sie jährlich einlösbare Gutscheine für alle Dienstleistungen des jeweiligen Tourismusbetriebes. Die Laufzeit der Gutscheine ist individuell, beim ersten realisierten Projekt beträgt sie zehn Jahre.

Neue Liquidität für Betriebe

Für Hotelbetriebe bietet die Plattform die Möglichkeit, ihre Betriebe mit individuellen Werbekampagnen neuen Kunden vorzustellen. Sind sie damit erfolgreich, verschafften sie sich dadurch nicht nur zusätzliche Liquidität, sondern auch Stammgäste, versprechen die Anbieter. Investieren muss man mindestens 300 Euro, die Gutscheine können auch weiterverschenkt werden. Das Risiko für den „Investor“ besteht darin, dass das Unternehmen den Betrieb einstellt.

Hotels werden vorher überprüft

Bevor die Hotelbetreiber ihre Projekte auf der Plattform bewerben können, werden sie von Furnirent und Conda geprüft. Wird die vorgeschlagene Renovierung für realisierbar befunden, kommt es in der Folge zur Festlegung der Mindestkapitalhöhe (Fundingschwelle), und das Projekt wird auf der Website freigeschaltet. Bei erfolgreicher Beendigung der Kampagne steht der gesammelte Geldbetrag dem Betrieb in Form von langfristigem Fremdkapital zur Verfügung - wobei auf die Plattformanbieter eine Provision entfällt. Wird die Fundingschwelle nicht erreicht, gehen alle Einzahlungen ohne Abzüge an die Geldgeber zurück, so die am Donnerstag präsentierten Bedingungen.

Es sei nicht das Ziel der Plattform, Bestehendes zu ersetzen, sondern wahrnehmbare Finanzierungslücken zu schließen, sagte Conda-Geschäftsführer Paul Pöltner vor Journalisten. „Reward-based Crowdfunding“ sei auch kein „beinhartes Geschäft“. Vielmehr habe der Kunde die Gelegenheit, einen für ihn sympathischen Tourismusbetrieb zu unterstützen und in Zukunft dessen Leistungen in Anspruch zu nehmen.