Mehr Wähler dank EU-Ausländern

Bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen am 1. März sind in Kärnten 464.336 Menschen wahlberechtigt. 2009 waren es 457.765, um 6.571 weniger. Grund für die Steigerung sind in Kärnten lebenden Menschen aus anderen EU-Staaten, die wahlberechtigt sind.

Alle EU-Bürger ab 16 mit ordentlichem Hauptwohnsitz in Kärnten sind am 1. März wahlberechtigt. Die EU-Bürger könnten bei den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen zum Zünglein an der Waage werden. Kärntenweit dürfen diesmal 25.702 mitstimmen, um 9.371 mehr als beim letzten Mal. Das sind 5,5 Prozent aller Wahlberechtigten.

Zahl der Gemeinderäte nach Einwohnern

  • Bis 1.000 Einwohner - elf Gemeinderäte
  • Bis 2.000 Einwohner - 15 Gemeinderäte
  • Bis 3.000 Einwohner - 19 Gemeinderäte
  • Bis 6.000 Einwohner - 23 Gemeinderäte
  • Bis 10.000 Einwohner - 27
  • Bis 20.000 Einwohner - 35
  • Über 20.000 Einwohnern - 35
  • In Klagenfurt und Villach laut Stadtrecht jeweils 45 Gemeinderäte

Insgesamt werden in Kärnten heuer genau 2.500 Mandate vergeben, 2009 waren es noch 2.552.

Weniger einheimische Wähler

Gleichzeitig sank aber die Zahl der Einheimischen tendenziell leicht. Die Abwanderung hat Auswirkungen auf die Größe der Gemeinderäte: In 16 Gemeinden gibt es diesmal weniger Mandate zu vergeben als bisher. Dort fallen jeweils vier Sitze weg, weil die Einwohnerzahl unter die vorgegebene Grenze sank.

Gewinner und Verlierer

Ein Beispiel ist Paternion: Weil die Gemeinde weniger als 6.000 Einwohner hat, gibt es dort künftig nur noch 23 Mandate statt bisher 27. In Frantschach sind es nun 19, in Rennweg 15 oder in Mallnitz nur noch elf Gemeinderatssitze. Drei Gemeinden erhalten entgegen dem Trend jeweils vier Mandate dazu: Krumpendorf, Poggersdorf und Magdalensberg. Sie alle überchreiten die 3.000-Einwohner-Marke, daher vergrößert sich ihr Gemeinderat von 19 auf 23 Mitglieder.

Wahlrecht auch für Prostituierte

Auch die 30 Prostituierten, die in einem Großbordell in Hohenthurn gemeldet sind, dürfen wählen. Das stellte nun die Gemeindewahlbehörde fest, nachdem die SPÖ-Ortspartei eine Prüfung beantragt hatte. Die meisten der Frauen kommen aus Rumänien. Der Hintergrund: Bei 700 Wahlberechtigten in der Kleingemeinde Hohenthurn könnten 30 Stimmen durchaus Auswirkungen haben - mehr dazu in Streit um Wahlrecht für Prostituierte.